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Agilität: Steigende Komplexität der Lieferkette fordert flexible Supply Chain

von Claus

War gestern Lean Management das Maß aller Dinge, ist heute die Agilität der Supply Chain gefragt. Eine INFORM Studie zeigte bereits 2017 den akuten Bedarf von Agilität in der Logistik: 72 Prozent der befragten 101 Logistiker sahen damals die Einführung von Agilität im eigenen Unternehmen als eine akute Anforderung und begründen das unter anderem mit einer steigenden Komplexität der Lieferketten. Auch drei Jahre später hat ich an der Notwendigkeit eines agilen SCMs nichts geändert – im Gegenteil.

Agilität – altes Konzept, neu entdeckt

Bereits in den 1950er Jahren fand das Konzept der Agilität Anwendung, erfährt im Rahmen der digitalen Transformation jedoch eine Renaissance. Immer häufiger wird der Erfolg von „agilen“ Unternehmen“ beworben oder „Agilität“ als Garant für erfolgreiches Wirtschaften genannt. Doch was bedeutet Agilität für die Logistikbranche?

Agilität beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, selbstlernend, aktiv und innovativ Veränderungen vorzunehmen. Agile Unternehmen reagieren nicht auf sich verändernde Rahmenbedingungen, sie antizipieren diese und sichern so langfristig den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Sie erkennen die Notwendigkeit zur Weiterentwicklung, bevor der Markt diese erzwingt.

Für die Logistikbranche bedeutet das, die eigene Supply Chain aktiv und innovativ zu gestalten. Dabei muss der Impuls zur Veränderung nicht zwangsläufig von innen kommen. Auch von außen heran getragene Neuerungen, die schnell und dynamisch umgesetzt werden, gelten als agil.

Voraussetzungen für die agile Supply Chain

Um agil zu agieren, müssen Unternehmen das passende Umfeld schaffen:

  • Transparente interne und externe Kommunikation à Silodenken auflösen
  • Offene Kommunikationskultur à Platz für Innovationen, Fehler erlauben
  • Analyse bestehender Prozesse à Optimierungsbedarf erkennen
  • Analyse möglicher Auswirkungen der Veränderung à Fehlentscheidungen vermeiden
  • Proaktive Verbesserung unternehmerischer Prozesse
  • Integration aller beteiligten Parteien

Als Basis für eine agile Supply Chain, sollte diese digitalisiert und weitestgehend transparent ausgestaltet sein. Das ermöglicht eine nachvollziehbare Kommunikation und flexible Reaktion der beteiligten Parteien. Je transparenter die Supply Chain und je vertrauensvoller der Umgang der Handelspartner untereinander, desto reaktionsschneller und schlagfertiger können Veränderungen realisiert werden.

Analyse & Zielsetzung statt Schnellschuss

Agilität wirbt für eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit und Flexibilität, ist aber kein Allheilmittel. Ein agiles Supply Chain Management eignet sich besonders für Lieferketten, die sehr flexibel agieren müssen und nur begrenzt planbar bzw. generell unsicher sind. Eine Veränderung und deren Auswirkungen sollte grundsätzlich analysiert und kritisch hinterfragt werden. Nur so stellt sich langfristiger Erfolg ein und werden Schnellschüsse vermieden.

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