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Data sharing in der Supply Chain: Potential noch ungenutzt

von Claus

Unternehmen sind sich der Notwendigkeit sowie der Vorteile eines transparenten Data sharings innerhalb der Supply Chain bewusst. In der Praxis ist das Potential jedoch noch nicht ausgeschöpft. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Softwareanbieters INFORM in Kooperation mit LOGISTIK HEUTE. Für diese wurden 132 Mitarbeiter und Führungskräfte zum Thema Data sharing im Supply Chain Management befragt. 

Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (57 Prozent) teilen ihre Daten mit Kunden oder Lieferanten. Größte Vorteile sind dabei effizientere Prozesse und schnellere Entscheidungen (89 Prozent), die Reduktion von Kosten (62 Prozent), Termintreue (63 Prozent) sowie eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit (42 Prozent). Die Studie bestätigt somit die Ergebnisse des 6. Hermes-Barometers zum Thema „Transparenz in der Supply Chain“, das dem Datenaustausch zwischen den Parteien ebenfalls ein großes Wertschöpfungspotential konstatierte.

Mangelndes Vertrauen erschwert externen Datenaustausch

Doch gibt es Unternehmensbereiche, bei denen der Austausch von Daten auf Vorbehalte stößt und es an Vertrauen zu den externen Partnern mangelt. So sind laut Umfrage fast drei Viertel der Befragten skeptisch, was den Austausch von Informationen zu Einkaufs- und Verkaufspreisen angeht. Bei Daten zu Sicherheitsbeständen sind 54 Prozent der Mitarbeiter und Führungskräfte misstrauisch und bei Informationen zu Historien und Bestellungen tauscht sich nur noch jedes zweite Unternehmen vorbehaltslos aus. „Wenn Unternehmen ihre Grenzen öffnen und beispielsweise den Lieferanten Einblick in eine Beschaffungsplanung geben, wird eine Planung entlang der gesamten Supply Chain stabiler“, konstatiert Peter Frerichs, Leiter Geschäftsbereich Inventory & Supply Chain bei INFORM GmbH, und plädiert für mehr Vertrauen zwischen den Handelspartnern.

Hürden beim internen Datenaustausch

Doch nicht nur beim Data sharing mit externen Partnern gibt es Hemmnisse. Auch im Hinblick auf den internen Datenaustausch treffen die Befragten auf Hürden: So gab zwei Drittel der Mitarbeiter und Führungskräfte an, dass sogenanntes „Inseldenken“, also unabhängige Ziele und Anforderungen der einzelnen Abteilungen, zu einem verminderten Datenaustausch in der Supply Chain führen. Auch eine starre Organisationsstruktur (38 Prozent) sowie mangelndes Vertrauen (33 Prozent) hemmen demnach den abteilungsübergreifenden Datenaustausch.

Nutzung unterschiedlicher Systeme

Darüber hinaus wird die Nutzung unterschiedlicher IT-Systeme von fast jedem zweiten Befragten als Hemmschuh genannt. Mehr als 60 Prozent der Unternehmen geben ihre Informationen innerhalb der Supply Chain über Emails weiter und knapp 50 Prozent der Teilnehmer nutzen ein gemeinsames Managementsystem sowie Meetings zum Austausch. Gut 14 Prozent der Befragten gaben jedoch an, dass der abteilungsübergreifende Datenaustausch mangelhaft und ohne festen Prozess ist.

Fazit

Die Unternehmen sind sich der Vorteile, die ein transparenter Informationsaustausch mit sich bringt bewusst. Doch Inseldenken, die Verwendung von verschiedenen IT-Systemen sowie fehlendes Vertrauen hindern die Unternehmen daran, das Potential vollends auszuschöpfen.

Die Studie plädiert vor dem Hintergrund der voranschreitenden Digitalisierung für einen transparenteren Datenaustausch innerhalb der gesamten Supply Chain. Für diesen müssten künftig Standards gesetzt werden, um eine durchgängige und sichere Weitergabe von Daten zu ermöglichen. Dabei sollten Schnittstellen vorab definiert werden, um Data sharing nach innen und außen zu garantieren.

 

Die Data Sharing in der Logistik Infografik sowie weiterführende Informationen zur Studie erhalten Sie per Mail an: inform_scm@maisberger.com

Das 6. Hermes-Barometer „Transparenz in der Supply Chain“ können Sie hier herunterladen.

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