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Stephan Schiller

Logistik 2018: „Kunden nicht nur zufriedenstellen, sondern begeistern“

von Claus

Im Jahr 2017 dominierte die digitale Transformation der Prozesse die Logistikbranche: Von Blockchain und Clouds bis hin zum Einsatz von Drohnen, autonomen Flurförderzeugen und intelligenten Paletten – zahlreiche neue Technologien eroberten den Markt. Cyberangriffe zeigten jedoch auch, wie wichtig die die Etablierung neuer Sicherheitsstandards ist.

Wir sprachen mit Stephan Schiller, Geschäftsführer SCS bei Hermes Germany, über die Aussichten für das Logistik-Jahr 2018.

 

Herr Schiller, was war für Sie, als Anbieter von Supply Chain Management Lösungen, im vergangenen Jahr von besonderer Bedeutung?

Für Hermes Germany war die Verbindung von Supply Chain Themen mit dem Bereich E-Commerce und den digitalen Geschäftsmodellen der Hermes-Gruppe, wie zum Beispiel BorderGuru, sehr spannend. Dies betrifft zum Beispiel unsere Kooperation mit dem chinesischen E-Commerce-Riesen Tmall, die  für uns von großer Bedeutung ist. Gemeinsam mit unserem Tochterunternehmen BorderGuru können wir unsere Kunden im China-Geschäft nun noch umfänglicher begleiten: Von der Eröffnung eines Flagshipstores über die Optimierung der Lieferkette inkl. Beantwortung aller zollrechtlichen Fragen bis hin zur Auslieferung der Ware beim Endkunden. Im Hinblick auf den Wachstumsmarkt China sind das tolle Aussichten, für unsere Kunden und Hermes Germany gleichermaßen.

Im Jahr 2017 dominierte das Thema Logistik 4.0 die Branche. Vor welchen Herausforderungen stehen Unternehmen im Jahr 2018?

Eine große Herausforderung wird die sogenannte „Global Data Excellence“ sein, also die Erhebung von Echtzeitdaten über die gesamte Lieferkette hinweg. Auf der letzten Meile können Kunden bereits seit einigen Jahren ihre Lieferungen nachverfolgen. Diese Transparenz auf die gesamte Lieferkette auszuweiten, ist ein konsequenter Schritt, der viele Unternehmen jedoch vor große Herausforderungen stellen wird.

Für uns als Dienstleister hat eine gute Performance daher auch im Jahr 2018 oberste Priorität. Unser Ziel ist es, nicht nur einzelne Prozesse zu übernehmen und auszugestalten. Wir denken vor, damit unsere Kunden maximal effizient wirtschaften können.

Transparenz in der Supply Chain wird nicht länger nur als Mittel zur Effizienzsteigerung der Prozesse genutzt. Initiativen wie die Clean Cargo Working Group, der auch Hermes Germany angehört, sowie Kunden und NGOs setzen sich zunehmend für eine nachhaltige Supply Chain ein. Welche Rolle wird eine umweltschonende Ausgestaltung der Lieferkette in den kommenden Jahren Ihrer Meinung nach spielen?

Die Schonung von Ressourcen ist zunehmend Teil der Unternehmensstrategie von Handel und Produktion. Konzepte und Anforderungen müssen daher in Logistikprodukte übersetzt werden. Mithilfe eines Supply Chain Management Systems lässt sich zum Beispiel die Lieferkette so gestalten, dass unnötige Transporte vermieden und somit CO2 eingespart wird. Viele Unternehmen können bei der Optimierung der eigenen Lieferkette erfolgreich ansetzen.

Und welche Wege in Richtung Umweltschutz geht Hermes Germany auf der langen Strecke ganz konkret?

Wir von Hermes Germany sind nicht nur aktives Mitglied der Clean Cargo Working Group, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Emissionen im Bereich der Seefracht zu minimieren. Wir bilanzieren auch unseren eigenen CO2 Ausstoß und arbeiten kontinuierlich an der weiteren Reduktion der Emissionen, in dem wir zum Beispiel auf Bahn, Binnenschifffahrt und zunehmend auch auf E-Mobilität setzen. Dahingehend beraten wir auch unsere Kunden und versuchen so, unserer Verantwortung gerecht zu werden.

Ineffizienzen in der Lieferkette aufzudecken gehört darüber hinaus zu unserem Tagesgeschäft. Eine optimierte Supply Chain heißt in der Regel auch, Leerfahrten zu vermeiden und Frachtkapazitäten auszunutzen. Für den Kunden hat das gleich zwei Vorteile: Eine Kostenersparnis, dank Auslastung des Fuhrparks, und das nachhaltige Wirtschaften.

Im Mai 2018 wird die neue Datenschutzverordnung anwendbar, mit weitgreifenden Änderungen, auch für die Logistikbranche. Welche Neuerungen werden Logistikdienstleister am meisten betreffen?

Der sorgsame Umgang mit Daten hat bei Hermes einen sehr hohen Stellenwert. Insgesamt wird die Branche angehalten, mehr in den Datenschutz zu investieren. Das beschleunigt die Technisierung und Digitalisierung der Branche zusätzlich. Als sicherheitsrelevante Industrie sehe ich hierzu keine Alternative und hoffe auf die Entwicklung internationaler Standards, die einen schnellen Datenaustausch insgesamt vereinfachen.

Welchen Entwicklungen sehen Sie im neuen Jahr positiv entgegen bzw. gibt es etwas, auf das Sie mit Sorge blicken?

Grundsätzlich positiv sehe ich die Chancen, die sich durch neue Produkte, verbesserte IT und ein innovatives Team ergeben. Mit Sorge sehe ich jedoch auf mögliche und nicht beeinflussbare Ereignisse, wie zum Beispiel Wetter- und Umweltkatastrophen oder politische Krisen.

Eine große Herausforderung für die Branche ist meiner Meinung nach auch die zunehmende „Überhitzung der Logistik“. Damit verbinde ich den Wunsch, dass Logistik als ein wertgeschätzter Prozess wahrgenommen wird und notwendige Erlöse erzielen kann. Nur so sind weitere Investitionen in die  Optimierung möglich, um Kunden nicht nur zufriedenzustellen, sondern auch zu begeistern.

Wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen für das Jahr 2018 alles Gute.

Weitere Informationen zum Bereich SCS bei Hermes Germany oder BorderGuru finden Sie hier:

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