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Bild: Unsplash/Ken Yam

Cross-Border-E-Commerce: Tipps für die Internationalisierung

von Claus

Weltweit kaufen immer mehr Konsumenten online ein: 1,14 Billion Euro setzten die E-Shopper im vergangenen Jahr weltweit um – Tendenz steigend. Viele Unternehmen möchten von den vielversprechenden Umsatzzahlen profitieren und internationalisieren ihr Geschäft. Wir sagen Unternehmen, worauf sie achten sollten, um international erfolgreich zu sein.

Die Nachfrage im globalen E-Commerce ist bereits riesig, dennoch ist kein Ende des Wachstums in Sicht. Im Gegenteil: Nach einer Statista-Prognose wird sich der Umsatz in den kommenden Jahren verdoppeln. Bereits im Jahr 2022 sollen global 2,35 Billionen Euro im B2C-E-Commerce-Markt mit physischen Gütern umgesetzt werden – attraktive Aussichten für Unternehmen.

Global E-Commerce: Hürden erfolgreich nehmen

Nie war die Internationalisierung des Geschäftes leichter als heute. Durch das Internet, Verkaufsplattformen wie Amazon, Alibaba und Co sowie den Möglichkeiten des externen Fulfillments oder des Dropshippings können Unternehmen verhältnismäßig einfach in den Global E-Commerce starten. Doch warten auch hier einige Hindernisse, die sich mit Hilfe einer soliden Strategie bereits im Vorfeld umgehen lassen.

Den Markt und die Zielgruppe kennen

Bevor Unternehmen in die Planung einzelner Maßnahmen starten, sollten sie eine detaillierte Markt- und Länderanalyse durchführen. Je detaillierte die Kenntnisse über den neuen Markt und seine Konsumenten sind, umso stabiler das Fundament der auszuarbeitenden Strategie. 

  • Wie kaufkräftig sind die Konsumenten vor Ort?
  • Welche Internetdurchdringung liegt vor?
  • Wie hoch ist die E-Shopper bzw. die Mobile-Shopper-Dichte?
  • Welche Segmente werden nachgefragt?
  • Welches Wachstumspotential steckt noch im Markt?
  • Gibt es kulturelle Besonderheiten bzw. besondere Anforderungen an die Produkte, ihre Aufmachung, den Service etc.?

Unternehmen sollten diese Fragen beantworten, um vorab das Potential des „Wunschlandes“ zu sondieren und schließlich die eigenen Maßnahmen gezielt auf den Markt und die Zielgruppe ausrichten zu können.

Rechtliche Rahmenbedingungen klären

Wenn Unternehmen das Potential für sich identifiziert haben, ist es sinnvoll, die rechtlichen Rahmenbedingungen für den E-Handel im ausgewählten Land zu klären. In China benötigten Händler in der Vergangenheit beispielsweise eine eigene Niederlassung vor Ort und/oder einen lokalen Agenturpartner, der eine Repräsentantenfunktion übernahm. Inzwischen ermöglichen JD Worldwide und Tmall Global deutschen Unternehmen jedoch auch ohne Firmensitz in China den direkten Verkauf an lokale Konsumenten.

Wie wichtig es ist, neben den rechtlichen Rahmenbedingungen auch detaillierte Kenntnisse zu den kulturellen Unterschieden sowie den Gewohnheiten der Käufer bezüglich Shopgestaltung, Zahlungssystemen und Retourenmanagement zu haben, können Sie hier nachlesen.

Eigener Online Shop oder Marktplatzintegration?

Bei der Internationalisierung ihrer Geschäfte müssen Händler auch die Entscheidung treffen, über welchen Kanal sie ihre Produkte verkaufen möchten. Die Eröffnung eines eigenen Online-Shops ist häufig kosten- und zeitintensiv. Gerade für Unternehmen, die erst in den Global E-Commerce einsteigen und testen wollen, ob ihr Produkt im Ausland erfolgreich abgesetzt werden kann, ist eine Integration auf einer Cross-Border-E-Commerce-Plattformen unkomplizierter und kostenschonender. Die Vorteile: Kostentransparenz, ein überschaubares Risiko, eine große Reichweite und Gestaltungsrichtlinien, angepasst auf den noch neuen Markt.

Für Unternehmen, die bereits erfolgreich einen eigenen Onlineshop betreiben, kann auch die Nutzung eines sogenannten Multistore-Shopsystems eine gute Alternative sein. Abhängig von der Shopsoftware lassen sich länderspezifische Anforderungen wie Währung, Sonderzeichen oder Gewichts- und Längenmaße ebenso automatisch steuern, wie ländereigene Steuern und Zollsätze etc.

Eigene Logistik oder externes Fulfillment?

Abhängig von den unternehmenseignen Kapazitäten sollten Unternehmen auch bedenken, wie die Ware ins Ausland und zum Endkunden gelangt. Es gibt mehrere Optionen:

  • „in house“-Versand von Deutschland
  • Externes Fulfillment „direct shipping“
  • Komplettes externes Fulfillment
  • Aufbau einer Distributionsstruktur im Zielland

Für Unternehmen, die sich noch im Markteinstiegsprozess befinden, spricht vieles für das sogenannte direct shipping Modell. Bei diesem Modell werden vorhandene Ressourcen im eigenen Land genutzt und ein externer Logistikdienstleister übernimmt das Cross-Border Warehousing, den Transport, die Zollformalitäten und die Zustellung beim Endkunden.

Unabhängig für welche Methode sich Händler entscheiden, kann die Konsultation bzw. Zusammenarbeit mit einem Logistikdienstleister sinnvoll sein. Die Spezialisten kennen die globalen Märkte und beraten häufig auch zu allen Fragen in Zoll- und Steuerangelegenheiten.

Wissen ist Trumpf

Die Internationalisierung des eigenen Geschäfts scheint heute leichter, als je zuvor. Dennoch sollten Unternehmen detaillierte Kenntnisse über ihr neues Umfeld sammeln und eine solide Strategie ausarbeiten. Wissen ist Trumpf. Denn nur Unternehmen, die um die Besonderheiten des Marktes und der Konsumenten wissen, können eventuelle Hürden bereits im Vorfeld nehmen, kostensensitiv vorgehen und sich erfolgreich am neuen Markt positionieren.

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