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IRCE 2018 – Amerikaner blicken nach Europa

von Claus

Vom 5. bis zum 8. Juni 2018 öffnete die Internet Retailer Conference & Exhibition (IRCE) in Chicago ihre Pforten.

Auf der Fachmesse für Global E-Commerce und Onlinehandel trafen über 10.000 Besucher auf rund 600 internationale Aussteller. Darüber hinaus boten die Veranstalter mit insgesamt über 130 Vorträgen zu Trends in den Bereichen Fulfillment, Omnichannel oder Marketing ein umfangreiches Programm.  

Dirk Schulthoff, Solution Design Business Development Manager bei Hermes International, besuchte die Fachmesse in den USA. Wir sprachen mit Herrn Schulthoff über die Messe und die Pläne amerikanischer Unternehmen, in den internationalen E-Commerce einzusteigen.

Herr Schulthoff, warum war es für Hermes wichtig auf der Messe präsent zu sein?

Viele US-Unternehmen und Händler streben eine Expansion auf den europäischen Markt an. Gemeinsam mit der Hermes Gruppe bieten wir Unternehmen verschiedene Lösungen für den erfolgreichen Markteinstieg: Ob Supply Chain Management, Warehousing oder Zollangelegenheiten – wir begleiten unsere Kunden vollumfänglich. Für uns war die IRCE daher eine schöne Möglichkeit, Präsenz zu zeigen und mit (potentiellen) Kunden ins Gespräch zu kommen.

Was waren die Top-Themen der IRCE 2018? Wie ist die Stimmung im Global E-Commerce?

Für die amerikanischen Unternehmen ist die Expansion auf den europäischen Markt ganz klar das Top-Thema. Von besonderem Interesse sind dabei Alternativen zu FBA, also dem Fulfillment über Amazon. Darüber hinaus gibt es teilweise große Unsicherheiten im Hinblick auf zollrechtliche Vorgaben. Hier besteht vermehrt Aufklärungsbedarf. Generell war die Stimmung motiviert und zuversichtlich, was die Zukunft des Global E-Commerce angeht.

Dirk Schulthoff (zweiter von rechts) und Kollegen auf der IRCE 2018.

Welchen Herausforderungen sieht sich der globale Handel aktuell gegenüber?

Wie bereits gesagt, wünschen sich die US-Unternehmen alternative Angebote zum E-Commerce-Riesen Amazon. Zeitgleich möchten sie ihre Produkte jedoch nicht nur über die eigene Webseite vertreiben, sondern suchen eine Plattform, deren Reichweite sie für sich nutzen können. Eine große Herausforderung ist für viele Unternehmen aktuell daher die Suche nach einem geeigneten bzw. alternativen Marktplatzzugang.

Welchen Stellenwert nimmt die Logistik im globalen Handel ein?

Die Logistik nimmt einerseits einen hohen Stellenwert ein, da sie bei unausgereiftem Supply Chain Management ein Kostentreiber sein kann. Zeitgleich zeigte sich jedoch auch auf der IRCE, dass Unternehmen einen großen Bedarf an Full-Service sowie All-In-One-Lösungen haben, da sie sich mit dem Thema nicht mehr als nötig belasten wollen und die Logistik lieber externen-Experten überlassen.

In Europa wächst derzeit das Interesse vieler (auch kleinerer) Unternehmen, den Eintritt in den chinesischen Markt z.B. über Plattformen wie Tmall Global zu wagen. Wie ist Ihr Eindruck von den amerikanischen Unternehmen? Planen diese einen Einstieg in China oder bevorzugen die Amerikaner andere Märkte wie z.B. Lateinamerika?

China ist aufgrund des immensen prognostizierten Potentials natürlich auch für die Amerikaner interessant. Im Fokus der Gespräche vor Ort stand jedoch der Zugang zu den europäischen Märkten. Lateinamerika ist durch die geografische Lage zu den USA für diese natürlich ein wichtiger Handelspartner, für die Expansionspläne der Unternehmen scheint Lateinamerika jedoch eher eine untergeordnete Rolle zu spielen.

Generell gehört meiner Meinung nach in den kommenden Jahren neben China, den USA und Europa auch Australien zu den relevanten Märkten für den globalen E-Commerce.

Welche Learnings nehmen Sie aus Chicago mit?

Ganzheitliche Logistik-Lösungen werden nach wie vor sehr stark nachgefragt. Wir als Hermes Gruppe können daher auch künftig unser gesamtes Serviceportfolio ausschöpfen, um unseren Kunden auch kurzfristig passgenaue Lösungen anzubieten. Während der Messe war darüber hinaus deutlich spürbar, dass die Amerikaner sehr an dem Ausbau der wirtschaftlichen Beziehung mit Europa interessiert sind. Mehrere Studien untermauern diesen Eindruck. Für zahlreiche große amerikanische Unternehmen ist Europa (im Speziellen auch Deutschland) ein interessanter Markt. Im Rahmen der „Internationalizing Your Brand in 2017“-Studie gaben beispielsweise ein Drittel der befragten Entscheider an, innerhalb der nächsten vier Jahre eigene Produkte in Deutschland verkaufen zu wollen. Trotz der äußeren Umstände ist die Bereitschaft zum Handel mit Europa also ungebrochen.

Mehr Informationen zu einem erfolgreichen Markteintritt in China finden Sie in unserem Whitepaper. Dieses können Sie hier kostenfrei herunterladen.

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