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Lieferantenmanagement: Studie bescheinigt deutschen Unternehmen Nachholbedarf

von Claus

Ein fundiertes Lieferantenmanagement wird immer wichtiger, um die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Supply Chain zu erhalten.  Eine jüngst erschienene Studie der Beratungsfirmen Ivalua und Forrester Consulting zeigt jedoch: Aktuell hat nur jedes zweite deutsche Unternehmen die Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten klar definiert.

Das laufende Jahr hat Lieferketten international auf eine harte Probe gestellt: Noch nie waren präzise Forecasts und schnelle Absprachen entlang der Supply Chain erfolgskritischer als in den vergangenen Monaten, die von Lockdowns, veränderten Nachfragesituationen und zum Teil massiven Einschränkungen im Transportwesen geprägt waren.

Die Studie „Collaborate to win, eine Befragung von 425 Entscheidungsträgern aus den Bereichen Finanzen, Beschaffung, Vertrieb und Supply Chain in Nordamerika und Europa, hat nun das Optimierungspotential eines soliden Lieferantenmanagements für deutsche Unternehmen identifiziert.

Digitale Lösungen gefragt

Knapp acht von zehn Entscheidern (77 Prozent) sind der Meinung, dass die Beschaffung innerhalb ihrer Organisation digitaler gestaltet bzw. die Zusammenarbeit verbessert werden müsse. „Es liegt auf der Hand, dass Unternehmen ihre Beschaffungsprozesse digitalisieren müssen, um eine tiefere Zusammenarbeit über einen größeren Teil ihrer Lieferantenbasis hinweg sicherzustellen. Wenn dies gelingt, können sie Lieferkontinuität sicherstellen, Innovationen von Lieferanten besser nutzen und ihre strategischen Aktivitäten besser voranbringen”, kommentiert Alex Saric, Chief Marketing Officer und Experte für intelligente Beschaffung bei Ivalua, die Ergebnisse.

Optimierung der Zusammenarbeit stark kostendominiert

Zwar seien die meisten Beschaffungsabteilungen bereits dabei, die Zusammenarbeit mit ihren Lieferanten zu verbessern. Deren Auswahl sei jedoch nach wie vor stark von den Kosten dominiert – 77 Prozent der befragten Führungskräfte stimmten dem zu.

„Zudem haben viele Unternehmen noch immer Mühe, die Zusammenarbeit mit ihren Lieferanten strategisch auszurichten”, so Saric. In Deutschland verfügt beispielsweise nur jedes zweite befragte Unternehmen über klar definierte, vorausschauende Prozesse für die Zusammenarbeit mit ihren strategischen Lieferanten.

„Unternehmen müssen in der Lage sein, mit dem stetig wachsenden Innovationstempo Schritt zu halten und besser auf Veränderungen und Krisen wie COVID-19 zu reagieren. Sie sollten deshalb stärkere Beziehungen zu ihren Partnern aufbauen und sich als Kunde der Wahl etablieren. Gelingt dies nicht, riskieren sie erhebliche Wettbewerbsnachteile, da sich Lieferanten immer öfter aussuchen können, mit wem sie bevorzugt zusammenarbeiten wollen“, skizziert Saric Probleme, die sich aus einer mangelnden Kooperation ergeben können.

Hindernisse bei der Kollaboration

Die Befragten bewerteten physische, kulturell- und zeitzonen-bedingte Verzögerungen als größtes Hindernis für die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmensbereichen (50 Prozent) und strategischen Lieferanten (43 Prozent). Ein Mangel an Tools zur effektiven Zusammenarbeit identifizierten darüber hinaus 42 Prozent der Befragten als zentrales Hindernis für die Zusammenarbeit.

Als Schlüsselelemente zur Verbesserung der Zusammenarbeit identifiziert die Studie die Benennung strategischer Leistungsziele und KPIs, die mehr Gewicht auf das Thema Zusammenarbeit legen (76 Prozent); Technologie, die einen besseren Informationsaustausch ermöglicht (63 Prozent) sowie eine verbesserte Kommunikation (56 Prozent).

Die gesamte Studie können Sie nach Eingabe Ihrer Kontaktdaten hier einsehen.

Einen weiterführenden Beitrag zur Bewertung der Lieferantenperformance finden Sie hier.

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