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Logistik 4.0 – Studie offenbart: Viele Projekte scheitern

von Claus

Eine jüngst vom Capgemini Research Institute veröffentlichte Studie zum Thema „digitalisierte Lieferkette“ offenbart, dass 86 Prozent der Unternehmen digitale Transformationsprojekte nicht über die Testphase hinaus realisieren. Der Grund dafür ist überraschend.

Weniger ist mehr

Grund für die ausbleibenden Übertragung der Projekte in die Praxis, ist laut Machern der Studie die fehlende Fokussierung. Demnach versuchten Unternehmen viele Prozesse gleichzeitig zu digitalisieren, weswegen die einzelnen Maßnahmen nicht sorgfältig genug umgesetzt würden. Von durchschnittlich 29 Lieferketten-Projekten auf Ideen-, Proof-of-Concept- oder Pilot-Ebene wurden lediglich 14 Prozent auch über die Pilotphase hinaus erfolgreich umgesetzt. Das gaben die 1.000 befragten Supply-Chain-Führungskräfte aus den Branchen Konsumgüter, Einzelhandel und Fertigung zu Protokoll.
Dabei fiel auf, dass die Unternehmen mit erfolgreichen Transformationsprozessen im Schnitt lediglich sechs Projekte auf Proof-of-Concept-Ebene unterhielten, wohingegen Unternehmen mit wenig erfolgreichem Outcome elf Projekte auf dieser Ebene prüften. Die Macher der Studie raten daher, sich auf einige wenige Projekte zu konzentrieren und die Kapazitäten zur erfolgreichen Realisierung dieser zu bündeln.

Digitalisierung der Lieferkette – Methodik erfolgsprägend

Doch nicht nur die Anzahl der Projekte, auch das genutzte Verfahren und die angewandte Methodik im Rahmen eines Transformationsprozesses scheinen prägend für den Erfolg zu sein. So sagten 87 Prozent der Unternehmen mit erfolgreichen Projekten, dass sie über ein definiertes Verfahren zur Bewertung von Pilotprojekten verfügten. 75 Prozent gaben darüber hinaus an, über klare Richtlinien zur Priorisierung der Investitionsrelevanten-Projekte zu verfügen. Bei den weniger erfolgreichen Unternehmen waren es nur 24 Prozent, die ein festgelegtes Verfahren bzw. 36 Prozent, die eine definierte Methodik verwendeten.

Die Studie kam zu dem Schluss, dass die Unternehmen sich des Potentials einer digitalisierten Lieferkette durchaus bewusst sind. Hauptantrieb ist für 77 Prozent der Befragten der Wunsch nach einer Kostenreduktion innerhalb der Lieferkette. Eine klare Priorisierung inkl. des nötigen Know-hows und der technischen Ausstattung sei jedoch signifikant für den Erfolg der digitalen Transformation in der Supply Chain und dem Wandel zur Logistik 4.0.
Damit bestätigt und bereichert die aktuelle Studie die Ergebnisse des 8. Hermes-Barometers, welches bereits im Frühjahr zu dem Schluss kam, dass die Digitalisierung der Lieferketten stockt.

Die Capgemini-Studie mit dem Titel „The Digital Supply Chain’s Missing Link: FOCUS“ können Sie hier kostenfrei herunterladen.

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2 Kommentare

Hagen Consulting - QM 18. März 2019 - 16:36

Vielen dank für den Einblick.

Digitalisierung birgt Chancen und Risiken. Zur erfolgreichen Umsetzung der Digitalisierung braucht es eine stringente Planung spezielle Verantwortliche, die meist nicht vom Unternehmen bereitgestellt (abgestellt) werden. Den Mitarbeitern wird es im Tagesgeschäfts mehr oder weniger aufs Auge gedrückt. Die IT kennt selbst nicht alle Prozesse der Kollegen. Wenn man sich für eine Digitalisierung entscheidet, so bedarf es eines Implementierungsplanes (z.B. Roll Out Plan oder Projektplan), einer Risikobewertung und zusätzlicher Ressourcen.

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Redaktion 3. April 2019 - 21:46

Vielen Dank für Ihr Feedback. Die richtige Strategie – umgesetzt von den dafür qualifizierten Fachleuten – ist in der Tat entscheidend für den Erfolg von Transformationsprojekten. Dies gilt sowohl im Hinblick auf die Digitalisierung generell, als auch die Optimierung der Supply Chain im Speziellen. Herzliche Grüße sendet Ihr HSC-Blog Team

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