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Foto: BVL/Bublitz

Logistik-Kongress: „Unternehmen müssen am Ball bleiben“

von Claus

Der 34. Deutsche Logistik-Kongress fand in diesem Jahr zum Thema „Neues Denken – Digitales Leben” statt. Nurzat Mambetova, Intern – Supply Chain Management bei Hermes Germany, war vor Ort und berichtet von ihren Eindrücken.

Welche Themen standen im Rahmen des diesjährigen Mottos „Neues Denken – Digitales Leben“ auf der Agenda?  

Im Fokus stand der digitale Wandel und dessen Einfluss auf die Logistik. Die Logistik-Branche ist bereits hochgradig digitalisiert.

Wichtige Fragen waren jedoch, wie sich Unternehmen aufstellen müssen, um den Anschluss nicht zu verlieren, und wie die Digitalisierung als Motor für zukünftige Innovationen genutzt werden kann. Im Zentrum der Diskussion stand ganz klar der Umgang und die weitere aktive Ausgestaltung der digitalen Transformation.

Was sind darüber hinaus die aktuellen Trends?

Neben der Digitalisierung war die steigende Komplexität der Lieferkette ein wichtiges Thema. Die Individualisierung von Produkten und Dienstleistungen wird immer stärker nachgefragt. Darauf muss die Branche reagieren. In dem Zusammenhang ging es auch um die Frage nach der Agilität der Supply Chain. Hier sind sich die Experten einig: Viele Unternehmen werden nachbessern müssen, um flexibel und reaktionsschnell auf sich ändernde Gegebenheiten reagieren zu können. Auch Nachhaltigkeit ist nach wie vor ein wichtiges Thema.

Inwieweit ist Logistik 4.0 bereits in der Praxis angekommen? Welche Technologien standen beim Kongress im Fokus? 

Deutscher Logistikkongress mit Hermes Germany Foto: Hermes Germany

Nurzat Mambetova, Intern – Supply Chain Management bei Hermes Germany, mit einem Kommunikationsroboter beim 34. Deutschen Logistik-Kongress.

Eines wurde beim Kongress sehr deutlich: Logistik 4.0 erhält immer mehr Einzug in die Praxis. Sich autonom fortbewegende Transportbehälter, die Kommunikation der Güter per RFID-Tag, das Echtzeit-Tracking, das alles ist bereits Alltag.

Die autonome Abwicklung ganzer logistischer Prozesse durch z.B. Roboter und Drohnen ist für viele Unternehmen jedoch noch weit entfernt. Auch wenn täglich neue cyber-physische Objekte entwickelt werden, ist der Weg bis in den Markt steinig. Dies liegt nicht nur an den Technologien selbst, die über Jahre bis zur Marktreife entwickelt werden müssen. Auch die Investitionskosten sowie die entsprechende Schulung des Personals ist häufig nicht gegeben. Zudem steht in diesem Zusammenhang die Frage nach der IT-Sicherheit immer wieder im Fokus. Das ist ein Thema was die die Teilnehmer des Kongresses beschäftigt und wo kurzfristig Lösungen entwickelt werden müssen.

Welche Herausforderungen für die kommenden Jahre wurden beim Kongress identifiziert?

Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass viele Unternehmen vor der Herausforderung stehen, die immer komplexeren Lieferketten abzusichern und sich dabei maximal transparent aufzustellen. Die Verbraucher fragen nicht nur individualisierte Produkte an, sondern interessieren sich zunehmend auch für deren Entstehungsgeschichte und Herkunft.

Darüber hinaus ist die Umstellung der Prozesse auf Logistik 4.0 für viele Unternehmen eine Herausforderung. Nicht nur aus finanziellen Aspekten oder im Hinblick auf die Qualifizierung des Personals. Transparenz heißt, auch immer eine unternehmensübergreifende Kommunikationsarchitektur zu etablieren. Dafür braucht es Vertrauen zwischen den Handelspartnern, dies ist noch nicht überall gegeben.

Beim Kongress wurde aber auch deutlich: Alles in allem schreitet der digitale Wandel zügig voran. Unternehmen müssen am Ball bleiben bleiben, um am Ende nicht das Nachsehen zu haben.

Welchen Mehrwert konnten Sie persönlich für ihren Berufsalltag mitnehmen?

Der Kongress bot ein umfangreiches Vortragsprogramm, das ich aktiv genutzt habe. Redner aus Praxis und Forschung haben einen sehr detaillierten Ausblick auf den bevorstehenden Wandel der Branche gegeben und den Besuchern eine Roadmap mit an die Hand gegeben. Ich werde sicherlich einige Denkanstöße für meine eigene Praxis weiter nutzen.

Die gezeigten Technologien, wie künstlich intelligente Roboter sowie Datenbrillen haben mich darüber hinaus sehr beeindruckt. Inwieweit sie in dem jetzigen Entwicklungsstadium jedoch einen echten Mehrwert für die Branche bieten, mag ich final nicht bewerten.

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