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Security Automation – Automatisierte Sicherheit für Logistik 4.0

von Claus

Die Transformation hin zur Logistik 4.0 ist auch in diesem Jahr für viele Unternehmen eines der Top-Themen. Neben der Digitalisierung der Prozesse steht jedoch auch zunehmend die Absicherung gegen den Zugriff von außen im Fokus der Bemühungen. Eine Möglichkeit sind Security Automation-Systeme. Wir stellen diese Technik vor und zeigen, warum künftig kein Weg an ihr vorbei führt.

Die Vernetzung und Automatisierung logistischer Abläufe hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Die Logistikbranche gilt als Vorreiter und ist bereits weitreichend digitalisiert. Die daraus resultierenden Schnittstellen können jedoch Angriffsflächen für Cyberkriminelle bieten. Die haben im vergangenen Jahr weltweit ihre Chancen medienwirksam genutzt und zum Teil großen Schaden angerichtet.

Laut aktuellem Hermes Barometer, einer Umfrage unter 200 deutschen Logistikentscheidern, ist bereits jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) Opfer von Cyberattacken geworden, so dass die Lieferkette in der Vergangenheit gestört oder sogar unterbrochen wurde. Mehr als jeder neunte Befragte ist der Meinung, dass künftig mehr investiert werden muss, um die Datensicherheit innerhalb der Supply Chain zu gewährleisten.

Hauptproblem: Lange Reaktionszeit

Nach einer Studie der Computerwoche ist für 55 Prozent der IT-Sicherheitsexperten die lange Reaktionszeit, bis Cyber-Attacken erkannt und gestoppt werden können, eines der Hauptprobleme bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität. Nach Daten des IT-Sicherheitsunternehmens FireEye können sich Angreifer im Durchschnitt 106 Tage lang unbemerkt in einem Netzwerk bewegen. Genug Zeit um Daten zu stehlen, Prozesse zu manipulieren und Einfallstore für erneute Attacken einzubauen.

Folglich ist der Wunsch, schnell und effektiv gegen Cyberangriffe vorzugehen und das Interesse an Techniken, mit denen sich Security-Systeme automatisieren lassen, groß.

Automatisierte Security-Prozesse

Doch was bedeutet das? Automatisierung von Security-Prozessen? Vereinfacht gesagt handelt es sich bei Security-Automation um die Bündelung und Zentralisierung der IT-Sicherheitsinfrastruktur, bei gleichzeitiger Ausstattung des Systems mit automatisierten Prozessen und einem selbstlernenden System. Ziel ist es, dass die gesamte IT-Infrastruktur automatisch analysiert wird, so dass Verstöße gegen vorab definierte Sicherheitsrichtlinien sofort gemeldet und Abwehrmaßnahmen unverzüglich eingeleitet werden können.

Vernetzter Sicherheitsansatz

Dass die Einrichtung einer solchen Architektur nicht einfach ist, liegt auf er Hand. Denn im Regelfall nutzen Unternehmen in der Logistikbranche mehrere Sicherheitsprodukte, getrennt voneinander. Das erschwert sowohl die Identifizierung von Eindringlingen als auch die Abstimmung von Gegenmaßnahmen.

Experten raten daher zu einem vernetzen Sicherheitsansatz, in dem verschiedene Sicherheitssysteme zentral verwaltet zusammenarbeiten und über eine gemeinsame Plattform vernetzt sind. So können Informationen zu Angriffsszenarien, einzuleitende Gegenmaßnahmen und weitere Erkenntnisse geteilt werden. Lösungsstrategien müssen nicht mehr manuell aufeinander abgestimmt, sondern können innerhalb kürzester Zeit effektiv umgesetzt werden.

Eine solche Plattform lässt sich nicht nur unternehmensintern aufsetzen. Auch die Kooperation mit anderen Lieferkettenpartnern ist möglich, um die gesamte Lieferkette abzusichern.

Vorteile von Security Automation

Sicherheit in der Logistik 4.0 ist kein Produkt, das erworben und etabliert wird und dann funktioniert. Sicherheitslösungen müssen immer an den Einzelfall angepasst werden.

Ist die IT-Sicherheit jedoch automatisiert, schlägt das System bei Abweichung der vorab definierten Parameter sofort Alarm. Die Reaktionszeiten auf Attacken verkürzen sich drastisch und auch die Gegenmaßnahmen können effektiver gesteuert werden. Das selbstlernende System kann mit den wachsenden und immer komplexeren Fragestellungen darüber hinaus besser umgehen als menschliche IT-Experten und sich auch dementsprechend anpassen.

Fazit

Die Zahl der IT-Anwendungen und der miteinander kommunizierenden Geräte wird künftig steigen. Im Rahmen von Logistik 4.0 werden die IT-Prozesse darüber hinaus immer komplexer, die zunehmende Kooperation unter den Handelspartnern und die damit verbundene Vernetzung engmaschiger, die Datenschutzverordnungen strenger. Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Gesetzgeber Sicherheitsvorkehrungen einfordern, Haftungsfragen klären und sie in den Rechtskatalog mit aufnehmen.

Nach dem aktuellen Hermes Barometer gibt es verschiedene Ansätze, um Sicherheitsvorfällen vorzubeugen: 71 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Absicherung des Firmennetzwerkes gegen Datenabfluss eine hohe Priorität  habe.  Gefolgt  von  der  Verschlüsselung  von  Netzwerkverbindungen  und  E-Mails  (55  Prozent),  der  Implementierung  von  Notfallplänen  (39  Prozent)  sowie  der  Protokollierung  von  Zugriffen  (34  Prozent). Allesamt Ansätze, die sich mithilfe einer automatisierten IT-Sicherheit umsetzen lassen.

Logistik 4.0, IoT – die Branche wird vernetzter, die Hackerangriffe immer komplexer. Security-Automation ist aus Sicht zahlreicher Experten die einzige und richtige Antwort, um die eigene Lieferkette optimal zu schützen.

 

Das 7. Hermes Barometer zu Datensicherheit in der Lieferkette finden Sie hier.

 

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