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SCM in Krisenzeiten: Deshalb sollten Sie die Performance Ihrer Lieferanten bewerten

von Claus

Die globale Pandemie setzt Lieferketten nach wie vor unter Druck: Um weitere Störungen in der Supply Chain wie etwa Lieferantenausfälle zu vermeiden, sollten Entscheider dazu übergehen, die Performance ihrer Zulieferer zu überprüfen und eine optimale Auswahl von Bezugsquellen zu treffen. Das gelingt durch eine regelmäßige, systemastische Lieferantenbewertung.

Drohen Lieferausfälle oder sogar Insolvenzen von Zulieferern, müssen Logistikentscheider schnell reagieren. Idealerweise bereiten sie sich frühzeitig auf den Ernstfall vor: Eine regelmäßige Bewertung der Lieferanten kann Störungen in der Lieferkette vorbeugen und zum Erfolgsfaktor in der Krise werden. „Sitzt ein Lieferant oder ein wichtiger Zulieferer von ihm in einem vom Virus stark betroffenen Gebiet, ist es gut möglich, dass es früher oder später zu Lieferschwierigkeiten kommt“, schreibt dazu das Fachmagazin Markt und Mittelstand. Unternehmen sollten sich dann möglichst schnell nach Alternativen umschauen.

Für viele Unternehmen ist eine regelmäßige Lieferantenbewertung, die etwa Produktionsqualität, Service, Preisverhalten und Liefertreue bestehender Partner evaluiert und vergleicht, mittlerweile ein wichtiger Teilbereich des Lieferantenmanagements. Und für jene, die über eine ISO 9001 Zertifizierung verfügen oder eine solche anstreben, ist sie sogar verpflichtend festgelegt.

Durch eine regelmäßige Bewertung nach individuell festgelegten Benchmarks lassen sich die Stärken und Schwächen bestehender und potenzieller Lieferanten objektiv und vergleichbar einschätzen und damit die idealen Partner auswählen. Die Zeitspanne, nach der eine Lieferantenbewertung wiederholt wird, legen Entscheider selbst fest.

Darum ist eine Lieferantenbewertung sinnvoll

Aus einer Lieferantenbewertung ergben sich wichtige Erkenntnisse darüber, welche Unternehmen für welche Projekte besonders geeignet sind, welche Kooperationen man vertiefen und welche man im Zweifel reduzieren oder sogar beenden sollte. Doch um die Leistung eines bestehenden oder potentiellen Lieferanten transparent und objektiv vergleichbar messen zu können, gilt es zunächst, klar definierte Bewertungskriterien festzulegen. So ist etwa ein Unternehmen, das mit einem Nachhaltigkeitsansatz wirbt, gut beraten, auch seine Lieferanten anhand dieses Aspektes zu bewerten.

Gängige Kriterien einer  Lieferantenbewertung

Die Kriterien einer Lieferantenbewertung lassen sich in der Regel in vier Gruppen unterteilen. Neben Einkaufskriterien, die sich insbesondere mit der Preisstruktur und Kostentransparenz befassen, messen Qualitätskriterien etwa die Qualität der gelieferten Teile, Materialien und Komponenten. Bei den Logistikkriterien werden Merkmale wie etwa die Termin- und Mengentreue erfasst und bewertet, die für eine reibungslose Zusammenarbeit besonders wichtig sind.

Zunehmend relevant, wenn auch vergleichsweise schwer einschätzbar sind hingegen die Entwicklungskriterien bzw. die Innovationsfähigkeit eines Lieferanten. Dennoch profitiert das auftraggebende Unternehmen direkt, wenn der Lieferant etwa durch eine innovative Preisgestaltung besonders gute Konditionen anbieten kann. Für viele Unternehmen ist daher der Anteil, den der Bereich Forschung und Entwicklung bei einem Lieferanten innehat, ein wichtiges Kriterium.

Vorteile einer Lieferantenbewertung für das bewertende Unternehmen

Durch eine Lieferantenbewertung sind Entscheider in der Lage, bestehende und zukünftige Lieferantenverträge zu überprüfen. Sie erhalten Einblick in Preisstrukturen sowie bestenfalls in die wirtschaftliche Lage des Zulieferers – und haben damit mehr Planungsicherheit. Die Bewertung kann zudem Alternativen aufzeigen, wenn es etwa aufgrund von Lockdowns und Insolvenzen zu Engpässen kommt. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ist die Vermeidung von Abhängigkeiten von einzelnen Herstellern, Großhändlern oder Dienstleistern ein wichtiger Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor. Über die Lieferantenbewertung hinaus, ist der persönliche Faktor jedoch nicht zu unterschätzen. Ein enger und vertrauensvoller Austausch stellt hier ebenfalls einen wichtigen Erfolgsfaktor dar.

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