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Warehousing Solutions: Eine optimierte Lagerlogistik spart Zeit und Kosten

von Maren Jannen

Die durchgängige und optimal auf den Bedarf der Verbraucher*innen abgestimmte Warenverfügbarkeit ist essenziell für reibungslos funktionierende Lieferketten und unternehmerische Effizienz. Um genau planen zu können, welche Güter wann und in welchem Umfang ausgeliefert werden können, ist eine übersichtliche und vor allem transparent gestaltete Lagerführung für viele Unternehmen inzwischen essenziell. Erfahren Sie hier, welche Vorteile individuell auf die Intralogistik eines Betriebs abgestimmte Systeme konkret haben, welche Technologien Warehousing Solutions unterstützen und warum eine optimierte Lagerlogistik langfristig die Supply Chain stärken kann.

  1. Warehousing Solutions – warum die Lageroptimierung so wichtig für das SCM ist
  2. Optimierte Lagerlogistik: Die Vorteile für Unternehmen
  3. Gut geplanter Ablauf: So gelingt die Optimierung des Lagers
  4. Diese Technologien unterstützen Warehousing Solutions
  5. Lageroptimierung – welche Hemmnisse es gibt
  6. Fazit: Warehousing Solutions – eine optimierte Lagerlogistik für langfristige Erfolge

1. Warehousing Solutions – warum die Lageroptimierung so wichtig für das Supply Chain Management ist

Effiziente, widerstandsfähige und nachhaltige Lieferketten sind von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Für möglichst störungsfreie Prozesse müssen von der Beschaffung von Rohstoffen bis hin zur Auslieferung an Endverbraucher*innen viele einzelne Schritte und Aktivitäten aufeinander abgestimmt werden. Das Lager nimmt daher als zentraler Ort für die Aufbewahrung von Rohstoffen, Zwischenprodukten sowie fertigen Gütern eine wichtige Funktion im Supply Chain Management ein und bildet einen Knotenpunkt für den reibungslosen Warenfluss zwischen Lieferanten und Kund*innen. Die Lagerlogistik ist dabei komplex und vielseitig: Zu den Aufgabenbereichen zählen nicht nur der Warenein- und -ausgang, sondern auch die Aufbewahrung, der Transport innerhalb des Lagers, die Kommissionierung und die Verwaltung der Güter. Schließlich muss sichergestellt werden, dass die benötigte Menge an Waren zur richtigen Zeit verfügbar ist. Dafür gibt es verschiedene Lagerarten: Beschaffungslager beziehungsweise Materiallager dienen zur Bereitstellung der für die Produktion benötigten Güter. In Zwischenlagern befindet sich die Ware während des Produktionsprozesses, wenn sie zwischen zwei Stationen zwischengelagert werden muss. Im Distributionslager finden nach der Produktion Kommissionierung, Verpackung und Versand gemäß den Kundenanforderungen statt.

Je effektiver die Lagerstrategie in Bezug auf Warenein- und -ausgang, Kommissionierung, Lagerung, Verpackung, Versand und Bestandsverwaltung ist, desto zuverlässiger können Lieferzeitpunkte und -mengen eingehalten sowie Bestandsrisiken minimiert werden. Eine hohe Verfügbarkeit und schnelle Lieferung der Produkte gewährleisten dabei reibungslose Abläufe in der Lieferkette – davon profitieren Unternehmen, Lieferanten und Endverbraucher gleichermaßen. Studien belegen, dass eine effiziente Lagerführung für die Verantwortlichen zunehmend in den Fokus rückt. Warehousing Solutions sind daher ein wichtiger Bestandteil des Supply Chain Managements, um den Materialfluss und Bestände zu überwachen, zu planen und zu koordinieren. Doch was genau beinhaltet eine optimierte Lagerlogistik und wie können Unternehmen diese umsetzen?

2. Optimierte Lagerlogistik: Die Vorteile für Unternehmen

Eine optimierte Lagerlogistik zielt darauf ab, die benötigte Ware zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen, die Effizienz der Abläufe zu verbessern und eine höhere Rentabilität zu erreichen. Je übersichtlicher und strukturierter ein Lager gestaltet ist, desto schneller haben die Verantwortlichen Zugriff auf die Produkte und alle relevanten Informationen rund um die Warenbewegungen: Sind alle Güter sowohl im System exakt dokumentiert als auch im Lager umgehend auffindbar, spart das Zeit und Kosten. Die Unternehmen profitieren in vielerlei Hinsicht von einer optimierten Lagerführung als integralem Bestandteil des SCM:

  • Höhere Flexibilität: Der Betrieb bleibt durch eine bessere Bestandsplanung und -kontrolle wandlungsfähig und kann schneller auf Veränderungen am Markt oder Disruptionen in der Supply Chain reagieren. Eine zügige Erweiterung oder Reduzierung des Lagers fällt leichter, wenn eine zuverlässige Übersicht des Warenbestands besteht. Durch Skalierbarkeit können Verantwortliche ihre Kapazitäten agil an längere Lieferzeiten oder Materialengpässe anpassen.
  • Effiziente Lagernutzung: Digitale Tools können die perfekte Ausnutzung von Räumen und die optimale Platzierung der Waren in Abhängigkeit von ihren Maßen erstellen. Höhere Regale oder eine Querlagerung beispielsweise bieten viel Stauraum und sind häufig kostengünstiger als die Neuanmietung größerer Flächen.
  • Zeitersparnis durch smarte Warenplatzierung: Durch gezielte Planung und eine detaillierte Übersicht des Sortiments können Unternehmen während der täglichen Abläufe viel Zeit sparen. Das beginnt schon damit, wo welche Waren abgelegt werden. Beispielsweise können durch eine Prioritätenreihenfolge Bauteile und Materialien, die häufig benötigt werden, am Anfang von Regalreihen und -gängen oder in leicht zugänglichen Bereichen platziert werden. So sind sie schnell erreichbar und es müssen keine langen Wege für die Transporte zurückgelegt werden. Seltener benötigte Ware wiederum kann in dementsprechend weiter entfernten Bereichen abgelegt werden. Übersichtliche Kennzeichnungen der Lagerbereiche und der Ware ermöglichen zudem schnelle Ein- und Auslagerungsabläufe.
  • Kosten senken: Warehousing Solutions führen dazu, dass nicht unnötig Kapital durch überflüssige Waren oder hohe Mieten für zu große Räume gebunden wird. Auch die Dauer der Warenlagerung wirkt sich auf die Kosten aus: Je kürzer der Aufenthalt der Güter und Materialien zwischen An- und Auslieferung ist, desto niedriger sind auch die Lager- und Kapitalkosten. Just-in-time-Lieferungen zur Senkung der Mindestbestände sowie bestimmte Zeitfenster für vereinheitlichte Anlieferungen senken den Personaleinsatz zur Warenannahme, wodurch weitere Kosten gespart werden können.
  • Erhöhte Transparenz: Die Unternehmen können alle Bewegungen von Waren und Produkten innerhalb des Lagersystems überwachen und verfolgen. Sie erhalten in Echtzeit Daten über den Lagerbestand, Lieferungen, Bestellungen und andere logistische Prozesse. Engpässe und Verzögerungen können so frühzeitig identifiziert und Verluste reduziert werden.
  • Mehr Nachhaltigkeit: Lagerbestände und Lagerzeiten der Waren können an den tatsächlichen Bedarf angepasst und gegebenenfalls reduziert werden, was zu weniger Verschwendung von Materialien und Ressourcen und mehr Nachhaltigkeit führt. Durch die detaillierten Informationen über Bestand und Aufbewahrungsorte können unnötige Transporte und Lagerbewegungen vermieden werden. Die Nutzung von entsprechenden Technologien wie RFID-Tags oder automatisierten Materialflusssystemen kann zudem die Effizienz der Lagerprozesse steigern.

Nicht zuletzt profitieren Unternehmen auch von einer erhöhten Kundenzufriedenheit und -bindung, wenn sie ihre Produkte zuverlässig zu den vereinbarten Zeitpunkten liefern können.

3. Gut geplanter Ablauf: So gelingt die Optimierung des Lagers

Die Umsetzung von Warehousing Solutions erfolgt in mehreren Schritten. Ausgangspunkt ist zunächst die Erfassung des Ist-Zustands: Welche Materialien sind in welcher Menge vorhanden? Welche Abläufe und Aufgaben sind notwendig, wie viel Zeit benötigen sie jeweils? Dazu zählen auch administrative Aufgaben wie das Erstellen und Prüfen von Berichten und Lieferscheinen, Qualitätskontrolle und Meetings, der Warentransport innerhalb des Betriebs, Leerfahrten der Transportmittel ohne Ware sowie das Be- und Entladen der Frachtwagen.

In einem nächsten Schritt erfolgt die Analyse und Bewertung des Ist-Zustands: Mithilfe von Softwarelösungen und innovativen Technologien werden die gesammelten Daten des Ist-Zustandes genutzt, um Optimierungspotenziale und Automatisierungsmöglichkeiten zu identifizieren und Maßnahmen für neue Prozesse zu entwickeln. Hierzu zählt auch die Definition konkreter Ziele, die mit der Umstellung erreicht werden sollen. Wichtig ist dabei, die Mitarbeiter*innen in die Planung einzubeziehen. Ein intensiver und transparenter Austausch legt offen, mit welchen Problemen und Beeinträchtigungen sie bei der täglichen Arbeit konfrontiert werden und wo genau Abläufe optimiert werden können. Anschließend werden die Verbesserungsmaßnahmen implementiert und regelmäßig überwacht, um sicherzustellen, dass die Lagerziele erreicht werden.

4. Diese Technologien unterstützen Warehousing Solutions

Bei der Optimierung der Lagerlogistik gilt: Je digitalisierter das Lager aufgestellt ist, desto höher ist auch die Transparenz der einzelnen Arbeitsabläufe. Daten können so möglichst lückenlos gesammelt, verarbeitet und analysiert werden. Wird die Ware beispielsweise ein- oder ausgelagert, werden die Informationen sofort ans System gesendet und der neue Bestand verbucht. Auch die Veränderung von Lagerorten wird dort dokumentiert, was lange Suchzeiten verhindert. Folgende Technologien unterstützen eine optimierte Lagerführung:

  • Lagerverwaltungssysteme (LVS): Diese Softwaresysteme verwalten den Warenfluss, aktualisieren den Bestand im Lager, geben Bestellungen weiter und liefern Analysen für Entscheidungsfindungen. Sie können somit alle Prozesse innerhalb eines Lagers steuern und optimieren.
  • Automatisierte Lagersysteme: Sie können Prozesse stabilisieren und beschleunigen, Fehlerquoten reduzieren und Ressourcen in Form von Personal einsparen. Automatisierte Lagersysteme existieren in Form von Regal-, Karussell- und Shuttlesystemen. Sie sind teurer als manuelle Systeme, dafür aber auch genauer und effizienter, was die Ein- und Auslagerung von Waren betrifft.
  • Roboter: Autonome mobile Roboter arbeiten selbstständig und frei navigierend in klar definierten Bereichen, indem sie zum Beispiel Produkte automatisch ein- bzw. auslagern oder Daten sammeln und Berichte erstellen. Kollaborierende Roboter (Cobots) wiederum arbeiten Menschen zu und vereinfachen Arbeitsprozesse.
  • Barcode- und RFID-Technologie: Hier handelt es sich um Identifikationssysteme, mit denen der Bestand genau erfasst und verfolgt werden kann. RFID-Tags und Barcodes werden an der Ware angebracht – auf diese Weise kann der Warenfluss im Lager gesteuert und der Bestand dokumentiert werden.
  • Pick-by-Light- und Pick-by-Voice-Systeme: Diese Systeme werden bei der Kommissionierung von Artikeln eingesetzt und steuern die Prozesse entweder durch Lichtsignale oder Sprachbefehle.

Darüber hinaus gibt es Lageroptimierungssoftware sowie autonome, fahrerlose Transportsysteme und Drohnen. Trotz der zahlreichen Angebote gilt die Logistikbranche laut Digitalisierungsindex  des Bundesamts für Wirtschaft und Klimaschutz zu den am wenigsten digitalisierten Branchen in Deutschland. Um digitale Hemmschwellen zu minimieren, sollte bei allen eingesetzten Technologien berücksichtigt werden: So einfach wie möglich, so komplex wie nötig.

5. Lageroptimierung – welche Hindernisse es gibt

 Warehousing Solutions steigern die Effizienz von Arbeitsprozessen, sparen Ressourcen und sorgen für mehr Zuverlässigkeit in der Lieferkette – dennoch müssen sich die Unternehmen auch einigen Hemmnissen stellen. So kann beispielsweise die Koordination der Abläufe zunächst besonders herausfordernd sein, da alle Systeme voneinander abhängig und viele Schritte gleichzeitig notwendig sind: Zuverlässige Software-Lösungen sind hier von zentraler Bedeutung, da der Warenein- und -ausgang, die Kommissionierung und auch der Transport innerhalb des Betriebs gleichzeitig geplant und gesteuert werden müssen. Auch zusätzliche Kosten für die Implementierung neuer Technologien oder Mitarbeiterschulungen können Unternehmen zunächst herausfordernd erscheinen. Diese amortisieren sich jedoch bei einer guten Planung durch eingesparte Zeit, Personalkosten und genauere Beschaffungsplanung. Weitere Herausforderungen sind notwendige Vorkehrungen im Hinblick Datenschutz und Sicherheit sowie die regelmäßige Wartung und Reparatur von Lageroptimierungstechnologien.

6. Fazit: Warehousing Solutions – eine optimierte Lagerlogistik für langfristigen Erfolg

Das Lager bildet einen wichtigen Knotenpunkt im Supply Chain Management. Nur wenn Betriebe genau wissen, wie viel von welcher Ware sie wo im Lager haben, können sie gewährleisten, dass vereinbarte Lieferzeitpunkte eingehalten und Lieferketten nicht durch Engpässe oder Verzögerungen gestört werden. Warehousing Solutions unterstützen Unternehmen dabei, ihre Lagerprozesse effizienter zu gestalten. Mit der richtigen Technologie können alle Abläufe in Echtzeit überwacht und optimiert werden. Das spart nicht nur menschliche Arbeitskraft, sondern auch Zeit, Geld und Materialressourcen: Aus einer übersichtlichen und nachvollziehbaren Logistik resultiert eine höchst effiziente und optimale Nutzung des Lagers mit einem deutlich verbesserten Materialfluss. Das verbessert die Kundenzufriedenheit, steigert die eigene Wettbewerbsfähigkeit und stärkt die Supply Chain langfristig.

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1 kommentieren

Pascal 29. Juli 2023 - 21:01

In diesem aufschlussreichen Artikel über Lagerlogistik und ihre Optimierung durch Warehousing Solutions wurde deutlich, dass effektive Lagerstrategien für den Erfolg einer Lieferkette unabdingbar sind. Ein Punkt, der mich besonders begeistert hat, ist die zunehmende Implementierung digitaler Technologien in der Lagerverwaltung. Diese nicht nur für Transparenz sorgen, sondern auch für erhebliche Zeit- und Kosteneinsparungen. Die Erwähnung von Mietstaplern als flexible Lösung für kurzfristige Engpässe oder unerwartete Ausfälle bringt mich zum Nachdenken – könnten diese nicht auch eine tragende Rolle in der zukünftigen Lagerlogistik spielen? Der Autor hat zweifellos den Finger am Puls der Zeit und liefert wertvolle Einblicke in die sich entwickelnde Welt der Lagerlogistik. Gibt es vielleicht Pläne, einen weiteren Artikel zu veröffentlichen, der sich speziell mit der Rolle von Mietstaplern in der modernen Lagerlogistik beschäftigt?

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