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Intermodales Transportmanagement – verschiedene Verkehrsträger effektiv nutzen und kombinieren

Freight Forwarding

von Maren Jannen

In der grenzüberschreitenden Logistik ist die Fähigkeit, Güter kosteneffizient, schnell und nachhaltig von A nach B zu transportieren, entscheidender denn je. Mit einem intermodalen Transportmanagement, das Verkehrsträger wie Schiene, Wasser, Luft und Straßen strategisch verknüpft, können Unternehmen den komplexen Lieferkettenanforderungen gerecht werden. Durch die Kombination der jeweiligen Vorteile entsteht ein intelligentes Transportsystem, das ökologische und ökonomische Effizienz in Einklang bringt. In unserem Blogbeitrag erläutern wir die Vorteile des intermodalen Transportmanagements und erklären, welche Technologien bei der nahtlosen Integration verschiedener Verkehrsträger unterstützen.

Verschiedene Verkehrsträger: Diversität für maßgeschneiderte Lösungen

Das intermodale Transportmanagement basiert auf der Prämisse, dass kein Verkehrsträger allein die beste Lösung für alle Transportbedürfnisse bietet. So besticht der Lkw-Verkehr durch seine Flexibilität und Flächendeckung, der Schienenverkehr wiederum punktet mit seiner hohen Kapazität für Massengüter und Umweltfreundlichkeit. Die Luftfracht ist unübertroffen in Sachen Geschwindigkeit, während der Transport per Frachtschiff vor allem für internationale Lieferketten eine kosteneffiziente Alternative bietet. Bei einem intermodalen Transportmanagement wird diese Diversität für individuelle Lösungen genutzt, die auf die speziellen Bedürfnisse der jeweiligen Waren und ihre Lieferketten zugeschnitten sind.

Die Vorteile von multimodalen Transportketten im Überblick:

  • Kostenreduktion: Durch die intelligente Kombination verschiedener Verkehrsträger können Unternehmen die Transportzeiten verkürzen, Leerfahrten reduzieren und die Auslastung der Transportmittel verbessern.
  • Echtzeit-Transparenz: Von der ersten bis zur Letzten Meile können Sendungen mithilfe digitaler Technologien in Echtzeit verfolgt werden, was eine präzise Planung und Reaktion auf unvorhersehbare Ereignisse ermöglicht. Dies ist auch für Kunden von wesentlicher Bedeutung, da sie zunehmend Wert auf Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit legen.
  • Nachhaltigkeit: Die Optimierung der Transportkette hat deutliche Auswirkungen auf den ökologischen Fußabdruck – durch die Berechnung des CO2-Verbrauchs und dem Vergleich zwischen allen Verkehrsträgern und Routen kann die optimale Kombination aus verschiedenen Transportmodie und Routen erstellt werden.
  • Risikomanagement: Die Flexibilität, zwischen den Verkehrsträgern zu wechseln, erhöht die Anpassungs- und Reaktionsfähigkeit der Lieferketten gegenüber Störungen, Verzögerungen und Ausfällen und sorgt für mehr Resilienz. Durch die bevorzugte Nutzung umweltfreundlicher Transportmittel wird zudem das Risiko verringert, dass Unternehmen gegen strenge ökologische Richtlinien und Vorschriften verstoßen.

Intermodales Transportmanagement: Nahtlose Integration der Verkehrsträger

Ein effektives intermodales Transportmanagement erfordert eine genaue logistische Planung und Koordination der verschiedenen Verkehrsträger. Vom Vergleich der Speditionsangebote über die Buchung bis hin zur Überwachung der Lieferung und dem Management von Ausnahmesituationen wie geopolitische Konflikte, extreme Witterungsbedingungen oder streikbedingte Ausfälle müssen Verantwortliche eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigen und integrieren. Fortschrittliche IT-Systeme zur Kontrolle und Steuerung der Transportflüsse können hierbei maßgeblich  unterstützen.

Eine wichtige Rolle spielen dabei digitale Plattformen , die Echtzeitdaten über den Lieferstatus bereitstellen und die verschiedenen Akteure entlang der Lieferkette miteinander vernetzen. Durch proaktive Echtzeit-Benachrichtung bei Störungen, Ausfällen oder Verzögerungen können Unternehmen umgehend Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen auf die Supply Chain so gering wie möglich zu halten – etwa durch die Neuplanung von Routen, Anpassung von Lieferterminen oder sogar die Aktivierung alternativer Transportmodi.

Eine sichere und unveränderliche Aufzeichnung aller Transaktionen entlang der Lieferkette ermöglicht die Blockchain. In dezentralen Netzwerken können alle Akteure die Bewegungen und Zustände ihrer Sendungen in Echtzeit verfolgen, und das Risiko von Betrug, administrativen Fehlern oder Verzögerungen wird minimiert. Auch das Internet of Things unterstützt das intermodale Transportmanagement: IoT-Geräte wie GPS-Tracker, Sensoren und RFID-Tags ermöglichen eine lückenlose Überwachung der Waren – von der Temperaturkontrolle verderblicher Waren bis hin zur Containeröffnung.

Weitere Säulen eines zeitgemäßen Transport Management Systems (TMS) sind KI und Maschinelles Lernen. Die Technologien ermöglichen die Analyse großer Datenmengen, um Trends zu erkennen, Prognosen zu erstellen und automatisierte Entscheidungen zu treffen. So können KI-Algorhitmen beispielsweise die optimale Kombination der Transportmittel unter Berücksichtigung der Route, des CO2-Verbrauchs und der Lieferzeit ermitteln.

Intermodaler Transport unterstützt Nachhaltigkeitsbemühungen

Viele Unternehmen haben die Reduktion von CO2-Emissionen sowie die Umsetzung von ESG-Kriterien ganz oben auf ihre Agenda gesetzt. In Zeiten von CSRD und LksG bietet der intermodale Transport eine wirkungsvolle Strategie, um nicht nur die Logistikkosten, sondern auch die ökologische Bilanz zu optimieren. Durch die intelligente Routenplanung und die verbesserte Auslastung der Transportmittel werden der Energieverbrauch sowie der Bedarf an fossilen Brennstoffen reduziert: Die Kombination aus Schienen-, Wasser- und Straßenverkehr ermöglicht eine signifikante Verringerung der Treibhausgas-Emissionen pro transportierter Einheit.

Die multimodale Transportkette unterstützt durch individuelle Anpassungen sowohl die ökologischen als auch die operativen Ziele der Unternehmen. „Die Lösungen können sehr individuell sein, da jede*r Kund*in andere Anforderungen an den Transport hat“, erklärt Tobias Ruscheweyh, Head of Branch Group Service und Lead Sustainability & Risk Management bei Hermes International. Manchmal sind Zwischenlösungen ein geeigneter Weg: Nehmen wir an, ein Unternehmen benötigt eine bestimmte Ware zügig und bevorzugte dafür bisher ausschließlich den Luftweg: Hier würde es sich anbieten, lediglich 20 Prozent der Ware als Luftfracht zu versenden und die übrigen 80 Prozent als Seefracht aufzugeben. Auf diese Weise lässt sich die erste Nachfrage bedienen, und gleichzeitig können die CO2-Emissionen verringert werden.“ 

Fazit: Intermodales Transportmanagement – Brücke zwischen Effizienz und Umweltschutz

Mit einem intermodalen Transportmanagement können Unternehmen bei globalen Warenbewegungen den Spagat zwischen Kostenreduktion, Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit meistern. Digitale Technologien wie kollbaorative Plattformen, Blockchain oder IoT schaffen Transparenz über den gesamten Transportprozess und ermöglichen nahtlose Anpassungen an dynamische Veränderungen, damit die Vorteile der verschiedenen Verkehrsträger optimal kombiniert werden können. Mit der Fähigkeit, operative Leistung und ökologische Verantwortung zu vereinen, stellt das intermodale Transportmanagement eine Möglichkeit dar, Effizienz und Nachhaltigkeit nicht als Gegensätze, sondern als sich gegenseitig verstärkende Ziele zu begreifen. Unternehmen, die in ihren Lieferketten Synergien nutzen und Transportmittel flexibel einsetzen, werden daher nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern, sondern auch zu einer grüneren und nachhaltigen Logistik beitragen.

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