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Supply Chain Resilienz erhöhen: Diese Schritte sollten Unternehmen gehen

von Editorial Office

Eine widerstandsfähige, belastbare Lieferkette ist in Zeiten von internationalen Krisen und zahlreichen Verwerfungen ein nicht zu unterschätzender Erfolgsfaktor – das haben auch Supply Chain Verantwortliche erkannt. Doch welche Schritte sollten Unternehmen einleiten, um die eigene Lieferkette nachhaltig resilient zu gestalten? Wir geben Tipps für die praktische Umsetzung.

Tipps für eine resiliente Supply Chain

In unserem ersten Beitrag sind wir bereits der Frage nachgegangen, was eine resiliente Supply Chain bedeutet und welche Vorteile eine widerstandsfähige Lieferkette mit sich bringt. Verantwortliche sind sich dieser Vorteile durchaus bewusst. Doch welche Ansätze eignen sich? Wo sollten Unternehmen mit Ausgestaltung einer resilienten Supply Chains beginnen?

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Learnings der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Logistikverantwortliche vor allem an den folgenden Punkten ansetzen sollten:

1. Digitalisierungsgrad erhöhen

Bereits zu Beginn der Pandemie zeigte sich, dass Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad einer höhere Krisenresilienz aufweisen. Wer bereits über eine digitalisierte und integrierte Supply Chain verfügte, konnte beispielsweise während flächendeckender Lockdowns schneller auf Lieferkettenengpässe reagieren oder fand alternative Lösungen für den Wegfall persönlicher Kundeninteraktionen. Auch waren diese Unternehmen eher in der Lage, agil auf schwankende Nachfragen zu reagieren und somit ihre Marktposition in der neuen Normalität zu sichern. Ein hoher Digitalisierungsgrad entlang der Wertschöpfungskette erweist sich daher als essenziell, um für Widerstandsfähigkeit zu sorgen. Potenzial liegt etwa in der Cloud-Nutzung und Prozessoptimierung durch Automatisierung sowie in der Einführung eines fundierten Supply Chain Risk Managements (SCRM).

2. Supply Chain Daten in der Cloud halten

Die Verlagerung von Daten, Anwendungen und Systemen in die Cloud sorgt für mehr Agilität wie Flexibilität und reduziert die Anfälligkeit für Fehler und Störungen. Informationen lassen sich in Echtzeit austauschen, wodurch Akteure eines Kommunikationsnetzwerkes schneller auf Krisensituationen reagieren und datenbasierte Entscheidungen treffen können. Zudem lassen sich benötige Cloud-Ressourcen wie Rechenleistung oder Speicherplatz kurzfristig an wechselnden Bedarf anpassen, wodurch sich Spitzenzeiten im E- Commerce oder auch ein verstärkter Remote-Zugriff aus dem Home-Office besser auffangen lassen. Nicht zuletzt bildet die Cloud als Zukunftstechnologie die Basis für Business Intelligence, sprich: die optimale Nutzung weiterer Technologien wie KI und Machine Learning, die zur smarten Entscheidungsfindung und Optimierung immer komplexer werdender SC Prozesse beitragen.

3. Supply Chain Prozesse automatisieren

Ob Lagerverwaltung, Auftragsabwicklung oder Fakturierung: Durch die Implementierung von Tools und Technologien im Bereich Supply Chain Automation sind Unternehmen imstande, ihren manuellen Arbeitsaufwand stark zu verringern und die betriebliche Produktivität zu optimieren. Das veranschaulicht eine Studie des Markforschers ISG: Demnach reduzierten Unternehmen den eigenen Ressourcenverbrauch durch den Einsatz von Robotik zur Automatisierung von Finanzprozessen um 43 Produzent.
Zur optimalen Ausschöpfung des Potenzials sollten Logistikverantwortliche bestehende Abläufe und Prozesse analysieren, um im Anschluss passgenaue Lösungen zur Automatisierung heranzuziehen.

4. Fundiertes Supply Chain Risk Management einführen

Um Risiken zu minimieren , sollten Supply Chain Manager*innen die Etablierung eines professionellen Supply Chain Risk Managements (SCRM) erwägen. Dieses ermöglicht ein permanentes Monitoring identifizierter Risikobereiche sowie eine konsequente und schnelle Verarbeitung und Adressierung damit verbundener Informationen. Verantwortliche und Lieferkettenpartner*innen werden so kurzfristig über Ausfälle, Verzögerungen informiert, um Notfallmaßnahmen einleiten zu können. Auch hier können digitale Services sowie die Automatisierung einzelner Prozesse maßgeblich unterstützen. Daher sollte mit einer SCRM-Implementierung stets die Bewertung neuer Technologien und geeigneter IT-Lösungen einhergehen. Beispielsweise nutzt Hermes International, ein Geschäftsbereich von Hermes Germany die cloudbasierte SCM-Software „LogNet“, um Unternehmen die nahtlose Order- und Sendungsverfolgung sowie die Einbindung sämtlicher Lieferkettenakteur*innen zu ermöglichen.

5. Lieferkette dezentral aufstellen

Eine gewisse Diversifizierung von Supply Chains ist generell empfehlenswert, damit Unternehmen selbst in Krisenzeiten handlungs- und lieferfähig bleiben. Durch die dezentrale Aufstellung von Lieferketten sorgen Logistikverantwortliche für mehr Unabhängigkeit und können bei Bedarf kurzfristig auf alternative Produktions- und Lagerstandorte ausweichen. Ein dezentraler Ansatz empfiehlt sich auch bei der Lieferant*innenstruktur, damit in einer Extremsituation nicht die gesamte Produktionsversorgung gestört wird. Schaut man beispielsweise nach Asien, so gewinnen über China hinaus auch Beschaffungsmärkte wie Indien oder Bangladesch zunehmend an Bedeutung.

6. Permanent lernen – und optimieren

Nach dem Beratungsunternehmen Goetzpartners, das sich intensiv mit dem Thema „Resiliente Supply Chain” beschäftigt hat, ist permanentes Lernen eine weitere Grundvoraussetzung für Widerstandsfähigkeit während oder nach einer Krise. Im Kern geht es darum, bestehende Unternehmensprozesse und Work Flows angesichts sich wandelnder Anforderungen und Gefahren zu überdenken sowie notwendige Anpassungen der SC umzusetzen. Das gelingt durch Diversität geprägten Unternehmen laut Goetzpartners am besten. Interdisziplinäre und interkulturelle Teams verfügen über verschiedene Kompetenzen und Perspektiven, wodurch innovative Herangehensweisen an Problemstellungen begünstigt werden.

Erfolgsfaktor resiliente Supply Chain

Auf dem Weg zu einer resilienten Supply Chain sind Unternehmen nicht auf sich allein gestellt. Erfahrene Dienstleistende wie Hermes International können mit Know-how und smarten Tools wie einer cloudbasierten SCM-Software  zu mehr Widerstandsfähigkeit verhelfen. Insbesondere die Relevanz einer transparenten Supply Chain sollte nicht unterschätzt werden. Wer über transparente Prozesse verfügt, ist imstande, frühzeitig Schwachstellen zu identifizieren. Das sorgt für eine bessere Prognosefähigkeit und mehr Agilität – wichtige Erfolgsfaktoren für eine widerstandsfähige Supply Chain.

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