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SCRM: So streuen Sie das Risiko in Ihrer Supply Chain

von Claus

Ein ganzheitliches Supply Chain Risk Management (SCRM) hat durch die anhaltenden Herausforderungen im internationalen Warenverkehr an Bedeutung gewonnen. Um die eigene Liefer- und Leistungsfähigkeit auch in Krisenzeiten zu erhalten, sind Unternehmen gut beraten, die Risiken innerhalb ihrer Supply Chain zu streuen. Wir stellen Ihnen verschiedene Möglichkeiten vor.

Herausforderungen im internationalen Warenverkehr erfolgreich begegnen

Gleich mehrere Studien untersuchten im vergangenen Jahr die Auswirkungen der Pandemie auf den internationalen Warenverkehr und das Supply Chain Management. Eines der zentralen Ergebnisse: Die Pandemie unterstreicht die Relevanz eines ganzheitlichen SCRMs.

Doch ist die Pandemie nicht der einzige Störfaktor, wie eine jüngst erschienene Marktstudie des GEMIT Instituts in Kooperation mit der Simon Hegele Unternehmensgruppe belegt. Der Brexit, internationale Strafzölle oder Handelsbarrieren sorgen bei Unternehmen demnach ebenso für Lieferkettenstörungen – mit weitreichenden Folgen: Knapp die Hälfte (45 Prozent) der Befragten gab an, die Kundennachfrage nicht oder nicht zeitgerecht bedienen zu können.

Um dem aktiv entgegenzuwirken, sollten Logistikverantwortliche vorhandene Risiken streuen und so die Wahrscheinlichkeit von Supply Chain Disruptionen senken.

SCRM – Risiken kennen und aktiv gegensteuern

Wichtig ist, dass Verantwortliche sich über die Vielzahl existierender Risiken innerhalb ihrer Supply Chain bewusst sind und Prozesse sowie Zuständigkeiten für den Ernstfall definieren.

Der erste Schritt zur Risikostreuung ist daher die Kenntnis über vorhandene Risikofelder innerhalb der eigenen Lieferkette. Was einfach klingt, stellt sich in der Praxis immer wieder als anspruchsvolle Aufgabe heraus. Denn zum einen sind die Risiken durchaus vielfältig: Vom Produktionsstandort und der gewählten Beschaffungsstrategie über die Wahl des Verkehrsträgers bis hin zur IT-Sicherheit. Zum anderen mangelt es den Unternehmen häufig an der Transparenz aller Prozesse innerhalb ihres Liefernetzwerks.

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Erfolgsfaktor Transparenz in der Supply Chain

Transparenz ist daher ein wichtiger Schlüssel zur Minimierung der Supply Chain Risiken und hat infolge der Pandemie deutlich an Relevanz hinzugewonnen. Das ergab auch das 13. Hermes-Barometers zur „Transparenz in der Supply Chain“, einer Umfrage unter 200 Logistikverantwortlichen deutscher Unternehmen: Knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) gab an, dass eine transparente Lieferkette durch die Corona-Pandemie eine deutlich größere Bedeutung bekommen hat. Gleichzeitig stimmten vier von zehn Entscheider*innen der Aussage zu, dass die Informationsanforderungen an die eigene Logistikkette vor dem Hintergrund der Pandemie und wachsender wirtschaftlicher Unsicherheiten deutlich gestiegen sind.

Wer Status- und Qualitätsdaten der Fracht genau im Blick und darüber hinaus detaillierte Kenntnisse aller Prozesse und Lieferkettenakteur*innen hat, kann dies nicht nur in die Risikokalkulation mit einpreisen. Im Ernstfall können Unternehmen auch agiler auf Veränderungen reagieren und Verluste im besten Fall vermeiden.

Vorteile durch gutes Lieferantenmanagement und strategische Partnerschaften

Ein nicht zu unterschätzender Erfolgsfaktor zur Risikostreuung ist in diesem Zusammenhang ein gutes Lieferanten- und Partnermanagement. Ziel eines jeden Unternehmens sollte es sein, langfristige und beidseitig gewinnbringende Beziehung zu seinen Lieferanten aufzubauen und strategische Partnerschaften zu pflegen.

Gerade in herausfordernden Zeiten ist es wichtig, auf langjährige und verlässliche Partnerschaften zurückgreifen zu können. Prozesse sind hier bereits gelernt, langjährige Partner*innen können mit Preisvorteilen rechnen und – gerade in fordernden Zeiten ein enormer Wettbewerbsfaktor – Unternehmen können auf einen gewissen Rückhalt setzen: So werden bei Produktionsengpässen langjähre Partner*innen in der Regel bevorzugt beliefert und können so ihre Geschäftstätigkeit aufrecht erhalten.

Speziell die Zusammenarbeit mit lokal ansässigen Expert*innen, sogenannten „Local Heros“, verschafft Unternehmen enorme Vorteile: Local Heros wissen nicht nur um die regionalen Gewohnheiten und Besonderheiten, sie verfügen auch über ein umfangreiches lokales Netzwerk, auf welches hiesige Unternehmen zurückgreifen können.

Beschaffung und Logistik diversifizieren

Ein gutes Partnermanagement und der Aufbau vertrauensvoller Geschäftsbeziehungen heißt nicht, dass Unternehmen eine eingleisige Strategie verfolgen sollten. Im Gegenteil: Unternehmen sind gut beraten, vorhandene Risiken durch eine möglichst breite Diversifizierung zu streuen. Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie wichtig ein proaktives Supply Chain Management ist: Lieferengpässe oder Ausfälle – etwa durch die Schließung von Produktionsstätten, Einreise- und Ausreisebeschränkungen oder Verbote im Hinblick auf bestimmte Transportrouten – können rasch geschäftsschädigend oder sogar existenzbedrohend werden. Unternehmen sollten ihre Beschaffungsstrukturen daher im Hinblick auf Geografie sowie Lieferanten diversifizieren. Auch die Wahl der Verkehrsträger gilt es in dem Zusammenhang kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls Alternativen zu prüfen.

Die Komplexität globaler Lieferketten effektiv managen

Die Komplexität globaler Lieferketten ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Die Herausforderungen durch die Pandemie tun nun ihr übriges und machen die Supply Chain Planung zu einer echten Mammutaufgabe.

Eine transparent gestaltete Supply Chain, die das gesamte Liefernetzwerk inkludiert, gibt hier bereits wichtige Impulse auf Basis derer Verantwortliche erste Optimierungen vornehmen und ihr Supply Chain Risikomanagement effektiv gestalten können. Kommt dann noch die Kooperation mit festen Partner*innen und die Diversifizierung ins Spiel können die Risiken bereits deutlich minimiert und die Lieferkette vor Disruptionen geschützt werden.

 

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