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SCRM: Wie gut ist Ihr Notfallplan für Lieferketten-Störungen?

von Claus

Was ist zu tun, wenn Lieferketten ins Stocken geraten oder – wie etwa in der Corona-Krise – in bestimmten Regionen ganz abreißen? Um im Ernstfall schnell und effektiv reagieren zu können und hohe Ausfall-Kosten zu vermeiden, sollten Unternehmen effiziente Konzepte parat halten.

Denn eine fundierte Risikoprävention in Verbindung mit geeigneten „Erste-Hilfe-Prozessen“ kann im Notfall tatsächlich das wirtschaftliche Überleben sichern. Wir haben einige der wesentlichen Maßnahmen für Sie zusammengefasst. Überprüfen Sie, wie gut Sie vorbereitet sind!

Klare Zuständigkeiten, schnelle Reaktion – der Krisenstab

Von Out-of-Stock-Situationen in den Supermärkten über fehlende Elektronik-Komponenten für die Industrie bis hin zum Stillstand ganzer Produktionslinien: Seit Beginn der Corona-Krise gab es immer wieder Schlagzeilen über Disruptionen globaler Lieferketten. Wie eine aktuelle Studie belegt, führten neben der Pandemie in der jüngsten Vergangenheit auch geopolitische Unruhen, Handelsbarrieren oder der Brexit zu ernsthaften Störungen in der Supply Chain.

Doch was ist zu tun, wenn sich eine akute Bedrohung abzeichnet? Als Sofortmaßnahmen ist in jedem Fall die Aktualisierung bzw. Einrichtung eines Krisenstabs sinnvoll. Zentrale Ansprechpartner*innen und die klare Definition von Zuständigkeiten sorgen dafür, dass Unternehmen in der Krise handlungsfähig sind. Festgelegte Vertretungsregelungen gewährleisten die Kontinuität des Betriebs und ein reaktionsschnelles Handeln.

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Frühwarnsysteme installieren – Mapping der Lieferbeziehungen

Mögliche Schwachstellen in ihrem Liefernetzwerk können Unternehmen mithilfe einer Risikoanalyse aufdecken. In diesem Rahmen sollten alle Produktionsstätten und Hauptniederlassungen der Lieferant*innen identifiziert und auch geklärt werden, mit welchen Zulieferbetrieben diese zusammenarbeiten.

Mögliche Störfaktoren wie saisonale Unwetter, mögliche politische Verwerfungen etc. sollten bei der Analyse ebenfalls bedacht und alle Daten regelmäßig aktualisiert werden. Nur wenn jederzeit aktuelle Informationen verfügbar sind, können Verantwortliche bei Problemen gezielt gegensteuern. Fachleute empfehlen daher ein permanentes Mapping der Lieferantenbeziehungen, das – unterstützt durch künstliche Intelligenz (KI) – als Frühwarnsystem fungieren kann.

Risikomanagement: Durch Diversifizierung das Lieferantennetzwerk stärken

Um die Versorgung mit bestimmten Produkten oder Komponenten zu sichern, sollten sich Logistikentscheider*innen darüber hinaus weder auf einen einzigen Lieferbetrieb verlassen noch auf mehrere Angebote aus demselben Ort bzw. einer einzigen Region setzen. Stattdessen gilt es sowohl die Lieferant*innenauswahl als auch die genutzten Verkehrswege und -Mittel zu erweitern – Stichwort Diversifikation. Fällt etwa ein wichtiger internationaler Zulieferbetrieb oder ein Handelsweg aus, kann das Unternehmen reaktionsschnell auf lokale Quellen bzw. alternative Lieferrouten ausweichen – und so den eigenen Betrieb aufrechterhalten.

Bestandsmanagement: Sicherheitsbestände – ja, aber …

Gerade für Unternehmen, die auf Bauteile aus dem Ausland angewiesen sind, kann es sinnvoll sein, die Lagerbestände für die wichtigsten Komponenten zu erhöhen. Einen gewissen Sicherheitsbestand im eigenen Lager vorzuhalten, hilft im Krisenfall Lieferengpässe zu überbrücken. „Hamsterkäufe“ oder die Rückkehr zu einem reinen „Just-in-Case“-Denken mit vollen Regalen und teuren Überbeständen sind jedoch aus wirtschaftlicher Sicht wenig zielführend.

Vielmehr geht es darum, die richtige Balance zwischen geringstmöglichem Risiko auf der einen und größtmöglicher Effizienz auf der anderen Seite zu finden. Dies gelingt nur mit einem transparenten Bestandsmanagement, bei dem die Prozesse des Einkaufs und der Überwachung der Bestände nahtlos und effizient ineinandergreifen. Datenbasierte Forecastings können Entscheider*innen hier maßgeblich unterstützen und sorgen für valide Nachfrageprognosen.

SCRM – Langfristige Strategien entwickeln

Der pandemiebedingte Stillstand von Lieferketten hat einmal mehr gezeigt: Es ist langfristig nicht ausreichend, ausschließlich die Kosten für den Betrieb der Supply Chain zu optimieren. Verzögerungen und Unterbrechungen können jedes Unternehmen treffen – und die Unternehmensperformance empfindlich beeinträchtigen. Die möglichen Verluste sind in der Regel um ein Vielfaches höher als die Investitionen in ein professionelles Supply Chain Risikomanagement.

Zu den naheliegenden Maßnahmen gehört es sicherlich, die Just-in-Time-Richtlinien des eigenen Unternehmens zu überdenken und gegebenenfalls Lagerbestände aufzustocken. Genauso wichtig ist jedoch der Aufbau vertrauensvoller Geschäftsbeziehungen und einer unternehmensübergreifenden Informationsarchitektur, die meist über ERP- und Cloud-Systeme realisiert wird. Je stärker und vor allem transparenter das Versorgungsnetzwerk ist, desto größer ist im Ernstfall auch die Widerstandkraft und Business-Kontinuität des eigenen Unternehmens.

In unserem Webinar Archiv finden Sie zwei Webinare zum Thema SCRM, die kostenlos zur Verfügung stehen. Erfahren Sie darin, wie Sie die Risikofelder in Ihrer Supply Chain erfolgreich identifizieren und wie Ihnen ein erfolgreicher Go-Live gelingt. Hier gelangen Sie zu den Webinaren, die in Kooperation mit dem Risikospezialisten riskmethods entstanden sind.

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