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Corona-Pandemie: Sechs Tipps zur Stärkung Ihrer Lieferkette

von Claus

Die Corona-Pandemie schränkt aktuell nicht nur das öffentliche Leben ein. Insbesondere Unternehmen mit globalen Lieferketten sind von Ausfällen, Engpässen sowie Verspätungen innerhalb ihrer Lieferketten betroffen. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihre Lieferkette für die Zukunft stärken können.

Aus einer Blitzumfrage der Unternehmensberatung Inverto geht hervor, dass sich Covid-19 branchenübergreifend auf alle Unternehmen auswirkt: So gaben 86 Prozent der befragten 100 Entscheider an, bereits Engpässe in ihren Lieferketten wahrzunehmen. Aktuell handele es sich bei 38 Prozent der Teilnehmer lediglich um geringe Auswirkungen. Die breite Mehrheit der Teilnehmer (83 Prozent) erwartet jedoch eine Verschärfung der Lage. Insgesamt geht nur jeder zehnte Entscheider davon aus, dass die eigene Supply Chain nicht betroffen sein wird.

Was können Unternehmen vor dem Hintergrund dieses Szenarios tun, um ihre Lieferketten vor drastischeren Folgen zu schützen? Wir haben einige Tipps für Sie zusammengestellt.

Transparenz

Transparenz in der Supply Chain und ein detailliertes Monitoring sind nun Gold wert. Dank eines detaillierten Überblicks können Sie kritische Prozesse identifizieren, Lieferengpässe rechtzeitig erkennen und frühzeitig Gegenmaßnahmen einleiten.

Sollten Sie noch keine Supply Chain Software nutzen, könnte jetzt ein guter Zeitpunkt sein, diese einzuführen. Eine SCM-Software wird häufig in bereits bestehende ERP-Systeme integriert oder als Add-on zur Steuerung von Teilbereichen eingesetzt. Größere Anpassungen der bestehenden IT-Strukturen sind die Ausnahme und die Einführung daher oft leichter als angenommen. Zudem schafft der Mehrwert durch die Überwachung Ihrer Supply Chain nicht nur in Zeiten von Corona einen echten Wettbewerbsvorteil.

Präzise Forecastings

Die Corona-Pandemie ist ein Ereignis mit bisher nie da gewesenen und nach wie vor unabsehbaren Folgen. Präzise Forcastings sind daher schwer zu realisieren. Unternehmen, die in der Vergangenheit auf datengestützte Systeme wie z.B. Big Data gesetzt haben, könnten dennoch im Vorteil sein. Sie sind in der Lage, die aktuelle Situation mit vorangegangenen Ausnahmephasen zu vergleichen, Parallelen zu identifizieren und dementsprechend Handlungsempfehlungen auszusprechen.

Sollten Sie noch keine datengestützten Vorhersagen tätigen, ist die Corona-Pandemie eine passende Gelegenheit, um erste Daten für eine beispiellose Ausnahmesituation zu sammeln.

Bestandoptimierung

Um die Produktion aufrecht zu erhalten und Lieferungen an Ihre Kunden zu gewährleisten, sollten Sie den verfügbaren Bestand entlang Ihrer Wertschöpfungskette ermitteln. Da sich der Eingang neuer Komponenten oder Waren verzögern kann, sollten Sie dabei die Bestände aus dem Ersatzteil- und After-Sales-Lager miteinkalkulieren.

Der Aufbau größerer Sicherheitsbestände ist darüber hinaus ratsam, um auf ein schwankendes Angebot sowie eine veränderte Nachfrage reagieren zu können.

Netzwerk erweitern

Achten Sie in diesem Zusammenhang auch darauf, sich im Hinblick auf Ihre Lieferantenstruktur, Spediteure und weiterer Lieferkettenpartner breit aufzustellen. Dadurch schaffen Sie alternative Beschaffungs- sowie Transportmöglichkeiten, sollte ein Partner sein Geschäft einstellen oder die Prozesse wegen lokaler Vorgaben (weiter) einschränken.

Logistik sicherstellen

Um die Zustellung der Waren oder Produktionsmittel an Ihre Kunden zu sicherzustellen, sollten Sie Ihre Logistikkapazitäten ermitteln und stetig überwachen. Versuchen Sie dabei Ihren Transportmodus möglichst flexibel zu gestalten. So können Sie, wenn erforderlich, zeitnah auf veränderte Bedingungen reagieren.

SC-Risikomanagement stärken

Um langfristig für künftige Ausnahmesituationen gewappnet zu sein, sollten Sie Ihr SC-Risikomanagement stärken. Erstellen bzw. überprüfen Sie Ihre Maßnahmenpläne und evaluieren Sie die Wirksamkeit Ihrer Maßnahmen in der aktuellen Situation. Ziel sollte es sein, dass Sie stets genügend Bestände, Transportkapazitäten sowie Liquiditätsreserven vorhalten.

Welche Auswirkungen die Pandemie langfristig haben wird, ist im Detail noch nicht absehbar. Laut Inverto werden sich vorhandene Trends wie der Einsatz neuer Technologien zur Erhöhung der Transparenz oder die Integration lokaler Lieferanten in die Supply Chain jedoch weiter verstärken. Aus der Krise erwachsen demnach auch Chancen zur positiven Weiterentwicklung, die Unternehmen nicht ungenutzt lassen sollten.

Hier können Sie die Ergebnisse der Inverto-Blitzumfrage nach Eingabe Ihrer Kontaktdaten kostenfrei herunterladen.

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