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Smarte Logistik – vernetzte Systeme und Echtzeitdaten für die Steuerung von Warenströmen

Digitalisierung

von Maren Jannen

Um den sich ständig ändernden Anforderungen an internationale Warenbewegungen gerecht werden zu können, müssen Unternehmen ihre Logistik- und Transportstrategien ständig verbessern und weiterentwickeln. Die Bedeutung von Echtzeit-Monitoring und integrativen Aspekten steigt – für die Steuerung physischer Waren sind  digitale Lösungen unerlässlich. Der Trend zur smarten Logistik dürfte in den kommenden Jahren weiter an Fahrt gewinnen: Studien zufolge planen viele Unternehmen, ihre Investitionen in die Digitalisierung der Logistik bis 2026 beizubehalten oder sogar zu erhöhen. In unserem Blogbeitrag erklären wir, wie Unternehmen von dem Einsatz digitaler Technologien wie Transportmanagement, kollaborative Plattformen und Künstliche Intelligenz profitieren.

Digitale Lösungen für das Transportmanagement

Als Herzstück der Lieferkette ist das Transportmanagement Teil eines komplexen Versorgungsnetzwerkes, dass sowohl Inbound- als auch Outbound-Prozesse umfasst. Im Rahmen eines strategischen Supply Chain Managements wird es zunehmend digitaler: Mithilfe ausgewählter Technologien können Verantwortliche verschiedene Prozesswelten und Abläufe besser aufeinander abstimmen.

So dienen Geografische Informationssysteme (GIS), Routenplanungssoftware und Verkehrsmanagementsysteme der Bestimmung der effizientesten und kostengünstigsten Routen, während GPS-Tracking-Technologien, Mobilfunk oder Telematiksystemen die Sendungen während des Transports kontinuierlich verfolgen und überwachen. Davon profitieren nicht nur die Unternehmen: Auch Endkund*innen haben oftmals Zugriff auf das Trackingsystem und können den Warentransport verfolgen – derart gläserne Prozesse steigern die Kundenzufriedenheit und stärken das Vertrauen zwischen den Vertragspartnern. Moderne Transportmanagementsysteme (TMS) ermöglichen den verschiedenen Akteuren, die Aufträge, Lagerbestände und Transporte reibunglos zu koordinieren.

Smarte Logistik: Cloud und kollaborative Plattformen erleichtern die Zusammenarbeit

Der digitale Wandel in der Branche hat die Zusammenarbeit entlang der Lieferkette schon jetzt grundlegend verändert. Immer mehr Firmen bauen Silosysteme ab und setzen bei ihren Supply-Chain-Workflows stattdessen auf  kollaborative Plattformen. Diese Plattformen bieten die Möglichkeit für eine unternehmensübergreifende Vernetzung: Alle relevanten Lieferkettenpartner haben Zugang zu einer Single Source of Truth und erhalten die für sie wichtigen Echtzeit-Informationen. Über die zentrale Anlaufstelle können sie Nachrichten austauschen, Aufträge bestätigen und Dokumente elektronisch freigeben. Dies reduziert den manuellen Aufwand, minimiert Fehler und beschleunigt den Informationsfluss. Durch den intensivierten Daten- und Informationsaustausch gelingt es Unternehmen, Engpässe und Störungen schneller aufzudecken und proaktiv Lösungen zu finden, um Lieferverzögerungen bei den Warenbewegungen entgegenzuwirken.

Die technologische Infrastruktur für kollaborative Plattformen bietet Cloud Computing. Die Cloud ermöglicht den Zugriff auf Computerressourcen und Dienste über das Internet, ohne dass physische Hardware vor Ort benötigt wird. Transportunternehmen speichern und verwalten ihre Daten und Anwendungen in einer sicheren, flexiblen und skalierbaren Umgebung. Zudem erweisen sich cloudbasierte Lösungen als kosteneffiziente Lösung, um standortübergreifend auf relevante Informationen zuzugreifen – für eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Lieferkettenakteuren.

Wie KI und Maschinelles Lernen die Effizienz steigern

Als disruptive Technologie unterstützt auch die Künstliche Intelligenz (KI) logistische Prozesse und trägt entscheidend dazu bei, die Resilienz von Lieferketten zu erhöhen. Die strategische Integration von KI in die Abläufe entlang der Supply Chain bietet Unternehmen vielseitige Chancen, um die Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Kundenzufriedenheit nachhaltig zu verbessern. Für die Erstellung von Prognosen bilden KI und Maschinelles Lernen eine sich potenzierende Allianz: Durch die Verarbeitung, Auswertung und Analyse von riesigen Datenmengen werden Trends erkannt und Vorhersagen erstellt, zum Beispiel zu Nachfrageschwankungen, Transportverzögerungen oder saisonalen Wetterereignissen.

Die Zusammenführung verschiedener Daten wie Wetterbedingungen, Kraftstoffpreise, Zustände und Leistungen von Maschinen und Fahrzeugen unterstützt beispielsweise eine gezielte Strecken- und Zeitplanung sowie eine effiziente Routenplanung für den Warentransport. Dank der gesammelten Informationen erhalten die Nutzer frühzeitig Warnungen und Vorschläge für alternative Routen und reduzieren so das Risiko von Verzögerungen. Verantwortliche müssen die KI-basierten Empfehlungen nur noch überprüfen und genehmigen.

Auch in den Bereichen Warehousing Solutions sowie Einkauf und Beschaffung profitieren Unternehmen von dem Einsatz Künstlicher Intelligenz. KI-gestützte Systeme können nicht nur Bedarfsprognosen erstellen und Prozesse koordinieren und überwachen, sondern auch den Warenfluss verwalten, den Lagerbestand aktualisieren und Bestellungen weitergeben. Für noch mehr Zeiteffizienz und Kostenreduktion in der Praxis hat Hermes International beispielsweise mithilfe von KI eine Lösung entwickelt, die unterschiedlich strukturierte Dokumente lesen und über Schnittstellen mit weiteren Systemen innerhalb der IT-Landschaft teilen kann. Sie passt sich automatisch an die variierenden Formate der Dokumente an und sucht sich eigenständig die relevanten Parameter. Auf diese Weise können manuelle Erfassungen, zum Beispiel Buchungen, automatisiert und somit deutlich schneller mit frei zugänglichen Daten etwa von Carriern verknüpft werden.

Internet of Things – Waren in Echtzeit verfolgen

Bei der smarten Logistik spielt auch das Internet of Things eine transformative Rolle. Durch das Tracking mobiler, nicht-stromversorgter Ladungsträger und Assets können Unternehmen Waren in Echtzeit verfolgen und überwachen. Werden die relevanten Informationen nahtlos in die IT-Infrastruktur und die eigenen Geschäftsprozesse integriert, können Verantwortliche Abläufe nicht nur nachverfolgen, sondern auch besser steuern, optimieren und langfristig Kosten reduzieren.

Sensoren an Waren, Fahrzeugen und Lagerstätten ermöglichen eine kontinuierliche Erfassung von Informationen wie Standort, Temperatur, Feuchtigkeit und Zustand. Diese Daten werden in Echtzeit an zentrale Systeme übertragen, wo sie analysiert und interpretiert werden. In diesem Zusammenhang wird die Fusion von KI und IoT immer bedeutsamer: AIoT repräsentiert die Verschmelzung von KI-Algorhythmen und -Fähigkeiten mit IoT-Geräten und -Sensoren und ist ein Schlüssel zur Schaffung von hochentwickelten, autonomen und intelligenten Systemen in der Logistikbranche.

Transparenz und Datenaustausch unterstützen Nachhaltigkeitsbemühungen

KI ist jedoch nur so gut wie die Daten, die ihr zur Verfügung stehen – daher sind Echtzeitinformationen als wichtiger Eckpfeiler der smarten Logistik zu sehen. Erst durch den nahtlosen Datentransfer zwischen Lieferanten, Logistikdienstleistern, Kunden und anderen Stakeholdern können alle Akteure besser und schneller auf Änderungen reagieren und effiziente Entscheidungen treffen. Denn: Je mehr hochwertige Daten geliefert werden, desto transparenter werden die Prozesse entlang der Supply Chain. Laut dem 19. Hermes-Barometer haben viele Unternehmen das Potenzial der Lieferkettentransparenz bereits erkannt und wissen vor allem die erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit zu schätzen.

Eine erhöhte End-to-End-Visibility hat noch einen weiteren positiven Effekt: Viele Unternehmen sind inzwischen gesetzlich verpflichtet, ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren und die Ergebnisse in Nachhaltigkeitsberichten zu dokumentieren (Stichwort: CSRD). Dies umfasst beispielsweise die Optimierung von Transportrouten, die Reduzierung von Leerfahrten und die intelligente Nutzung von Containern, Ladeflächen und Lagerkapazitäten, um den Energieverbrauch sowie die Emissionen entlang der Wertschöpfungskette zu verringern. Transparenz und der multilaterate Austausch von Daten sind für die Einhaltung und Optimierung von Nachhaltigkeitskriterien entscheidend.

Fazit: Smarte Logistik – durch Vernetzung und Echtzeit-Daten ineffiziente Prozesse aufdecken

Die Zukunft der Logistik ist digital und wird auch künftig die Prozesse innerhalb globaler Lieferketten stark verändern. TMS, kollaborative Plattformen, KI oder IoT – indem Verantwortliche in vernetzte Lieferkettentechnologien investieren, können sie ihre Supply Chain in Echtzeit digital abbilden, auswerten, überwachen und ineffiziente Prozesse aufdecken. Logistikexperten wie Hermes International helfen bei der Bereitstellung digitaler Angebote und begleiten auf dem Weg zu mehr Transparenz und einer verbesserten Zusammenarbeit entlang der Supply Chain. In einem kontinuierlichen Prozess entwickelt sich Hermes International auch selbst technologisch weiter, um seine Supply Chain Solutions auf ein neues Level zu heben und Unternehmen bestmöglich bei der Umstellung auf eine smarte Logistik zu unterstützen.

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