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Internet of Things: Wie IoT-Technologien die digitale Lieferkette unterstützen

von Maren Jannen

Der digitale Austausch aller relevanten Daten entlang der Supply Chain wird zunehmend wichtiger, zudem stellt das Lieferkettengesetz hohe Anforderungen an die Unternehmen. Für eine durchgängige Prozesskontrolle sind Transparenz und ein lückenloses Tracking erforderlich. Das Internet of Things bietet hier zahlreiche Möglichkeiten, um die Effizienz und Agilität der Lieferkette zu steigern. Erfahren Sie hier, wie IoT-basierte Lösungen dazu beitragen, dass Unternehmen Risiken minimieren, Kosten senken und Prozesse optimieren können.

  1. IoT-Technologien steigern die Agilität der Lieferkette
  2. Signifikante Wettbewerbsvorteile durch IoT
  3. IoT-Technologien für ein lückenloses Tracking in der digitalen Lieferkette
  4. Internet of Things: Sicherheit geht vor
  5. IoT-Lösung: Investition zahlt sich aus

 

1. IoT-Technologien steigern die Agilität der Lieferkette

Die digitalisierte Lieferkette wird zunehmend zum neuen Standard: Sie ermöglicht den schnellen Austausch relevanter Informationen, erhöht die Transparenz für eine effektive Zusammenarbeit mit allen Lieferkettenakteuren und sorgt für eine Steigerung der täglichen Produktivität. Um zudem den Anforderungen des seit Januar 2023 geltenden Lieferkettengesetzes gerecht zu werden, sind eine durchgängige Digitalisierung und lückenloses Tracking erforderlich: Unternehmen werden verstärkt danach bewertet, ob sie ihrer ökologischen und sozialen Verantwortung gerecht werden, und zwar in der gesamten Wertschöpfungskette – Transparenz ist Pflicht.

Um einen genauen Überblick darüber zu behalten, ob gesetzliche Vorgaben oder auch eigene Absprachen und Regelungen zwischen den Vertragspartnern wie Lieferzeitpunkte oder Monitoring der Waren eingehalten werden, wird eine möglichst lückenlose Digitalisierung der Logistikprozesse in fast jeder Branche zu einem strategischen Vorteil. Das Internet of Things (IoT) bietet hier eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die Effizienz und Agilität der Supply Chain zu verbessern. Neben Sensortechnologien, Konnektivität, Machine Learning und RFID rücken dabei vor allem IoT- Cloud-Plattformen in den Fokus: Sie schaffen den Zugriff auf die nötige Infrastruktur und bilden eine Schnittstelle zwischen Geräten, Technologie und Datenanalyse – so können beispielsweise Routen nachvollzogen, Lagerbestände optimiert und Kosten gesenkt werden.

Auch verbindet das IoT physische mit virtuellen Objekten: Mithilfe der IoT-Technologien bekommen Gegenstände durch Mikroprozessoren eine digitale Identität, werden mit elektronischer Intelligenz ausgestattet und vernetzt: Sie sind somit in der Lage, über das Internet Daten zu senden und zu empfangen sowie Befehle entgegenzunehmen und auszuführen. Hier gilt: Je mehr Assets miteinander verbunden sind, desto besser kann sich auch die gesamte Prozessintelligenz entfalten. Ganze Wertschöpfungsketten können auf diese Weise selbstorganisiert, automatisiert und effizienter gestaltet werden. Unternehmen werden dabei durch KI mit Auswertungen der Daten versorgt, die eine solide Entscheidungsgrundlage bilden, um effizienter und wettbewerbsfähiger agieren zu können.


2. Signifikante Wettbewerbsvorteile durch IoT-Technologien

Auch Studien zufolge gewinnt das Internet of Things immer mehr an Bedeutung. IoT-Plattformen bieten eine Art Knotenpunkt an, über den Geschäftspartner und Technologien miteinander vernetzt sind – Unternehmen profitieren dadurch in vielerlei Hinsicht signifikant von smarten Produkten und digitalen Dienstleistungen: So sorgen Echtzeittracking und smarte Etiketten zur Identifizierung von Gütern für mehr Agilität in der Lieferkette, auch eine kluge Lagerhaltung durch Produkterfassung und Priorisierung wird durch IoT-Lösungen vereinfacht. Darüber hinaus können intelligente Container und Behälter ungenutztes Potential aufdecken, Waren schützen und tracken sowie Lieferverzögerungen melden.

Die Vorteile von IoT-basierten Lösungen im Überblick:

  • Unternehmen können durch Einsicht der Daten überprüfen, ob gesetzliche Vorgaben eingehalten werden
  • Status-Tracking: Rechtzeitige Lieferzeitpunkte der Waren können kontrolliert werden
  • Die intelligente Vernetzung ermöglicht die Überwachung, in welchem Zustand sich kritische Waren während des Transports befinden
  • Blinde Flecken in der Lieferkette und Fehler durch veraltete, manuelle Aufzeichnungen können vermieden werden
  • Je größer die Vernetzung zwischen den Assets ist, desto sichtbarer und nachvollziehbarer werden die Prozesse: Das hilft auch bei der Einhaltung von Zusagen
  • Die gesammelten Daten zeigen auf, in welchen Bereichen nachhaltiger gewirtschaftet werden kann: So können Unternehmen COeinsparen und einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten
  • Bei Medikamenten, Lebensmitteln und anderen verderblichen Waren kann durch IoT-Tracking die Temperatur bei Lagerung und Transport kontrolliert werden
  • Smarte Lagerverwaltung: Mittels IoT können alle Produkte im Lager erfasst, als Ladenhüter oder Bestseller identifiziert und ihrer Priorität entsprechend eingeordnet werden.

 

3. IoT-Technologien für ein lückenloses Tracking in der digitalen Lieferkette

Um die Supply Chain noch digitaler zu gestalten, gewinnen IoT-basierte Lösungen für das Tracking und die Vernetzung auch von nicht-stromversorgten Ladungsträgern und Gegenständen immer mehr an Bedeutung.

Durch die intelligente Vernetzung von Objekten und IT-Systemen wird ein durchgängiges Tracking ermöglicht: Sämtliche Schritte in der Lieferkette lassen sich nahezu in Echtzeit nachverfolgen und dokumentieren. Daraus können sich langfristig entscheidende Wettbewerbsvorteile ergeben, denn die gesammelten Daten schaffen die Grundlage, um Schwachstellen möglichst zeitnah aufzudecken. Ist beispielsweise genau nachvollziehbar, wo und in welchem Zustand sich eine bestimmte Ware gerade befindet, kann schneller reagiert und bei Problemen umgeplant werden.

Best Practice: Container-Tracking für mehr Transparenz und Sicherheit

Ein Beispiel für die Anwendung moderner IoT-Technologien ist das Container-Tracking – etwa über RFID-Transponder oder Bluetooth-Low-Energy-Tags (BLE-Tags). Wetter- und stoßfest an den Containern verbaut und durch eine eindeutige Nummer identifizierbar, „kommunizieren“ die Tags über den jeweiligen Funkstandard mit dem Logistiksystem des Unternehmens. Sobald eine Verbindung etwa mit der Onboard-Unit eines Fahrzeugs aufgebaut wird, können Daten zum Objekt und zum Standort ausgelesen werden. Die umfassenden Datenspuren der Behälter erleichtern die Disposition, helfen Transportwege zu optimieren, die Auslastung zu verbessern und CO2 einzusparen. Bauteile für die Industrie oder auch Lebensmittel lassen sich bis zum Ursprung zurückverfolgen – ein wesentlicher Pluspunkt im Hinblick auf die Optimierung und die Nachhaltigkeit der eigenen Supply Chain.

Längst geben intelligente Behälter aber nicht nur Auskunft über Standorte, Temperaturen oder Packkapazitäten. Mithilfe von Sensoren ist beispielsweise auch eine Überwachung zum Schutz vor Diebstahl möglich. Zudem lassen sich Unterbrechungen im geplanten Ablauf und Lieferverzögerungen frühzeitig erkennen und Zwischenfälle einwandfrei dokumentieren. In Zukunft könnten Behälter und Ladungsträger wie zum Beispiel Paletten ihre Transportwege sogar völlig autonom organisieren: In selbststeuernden Lieferketten kommunizieren sie über IoT-Netzwerke miteinander. Sie senden Daten in Echtzeit, die allen Beteiligten der Supply Chain in einer Cloud zur Verfügung stehen, und teilen selbstständig mit, wo sie sich befinden und wohin die Reise gehen soll.


4. Internet of Things: IT-Sicherheit von Anfang an mitdenken

Von dem Ausspionieren persönlicher Nutzerdaten bis hin zu Sabotageakten: Durch die Vernetzung von Geräten und Assets im Internet besteht immer auch die Gefahr eines Cyberangriffs oder einer unbefugten Nutzung von außen. Daher sollte die Cybersicherheit bei IoT-basierten Lösungen im Supply Chain Management von Anfang an mitgedacht werden. Hier empfiehlt es sich, die Kommunikation zwischen den Geräten durch ein Identifikations- und Zugriffsmanagement so abzusichern, dass sensible Daten geschützt sind und Prozesse nicht manipuliert werden können. Firewalls oder ähnliche Programme sind für die Protektion der Systeme notwendig, auch sollten Daten, die über das öffentliche Internet gesendet werden, verschlüsselt werden. Ein weiterer Sicherheitsaspekt ist die regelmäßige Wartung und Überprüfung der Systeme, um Fehler schnell erkennen und Schwachstellen rechtzeitig beheben zu können.


5. IoT-Lösung: Investition zahlt sich aus

Sichere Prozesse im Lager, transparente Warenströme, eine effiziente Tourenplanung und mehr Ökoeffizienz: Die lückenlose digitale Vernetzung der Supply Chain eröffnet zahlreiche Perspektiven für ein zukunftsfähiges Supply Chain Management. Um Prozesse gemeinsam mit Lieferanten zu optimieren und gleichzeitig Kosten einzusparen, bietet das Internet of Things vielfältige Ansatzpunkte und ermöglicht eine nahtlose Kommunikation zwischen Mitarbeiten, Prozessen und Objekten. Die IoT-Technologien sammeln unablässig Daten, die wichtige Erkenntnisse für die Prozessoptimierung liefern. So können Unternehmen langfristig Ressourcen sparen und ihre Effizienz steigern.

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1 kommentieren

Johannes 31. März 2024 - 15:31

Es ist faszinierend zu sehen, wie das Internet der Dinge die Effizienz und Transparenz in der Lieferkette verbessert. Die Möglichkeit, Waren in Echtzeit zu verfolgen und kritische Daten zu überwachen, bietet Unternehmen zweifellos signifikante Vorteile. Allerdings sollten wir nicht vergessen, dass mit der zunehmenden Vernetzung auch Sicherheitsrisiken einhergehen. Die Gewährleistung der IT-Sicherheit sollte daher von Anfang an eine zentrale Rolle bei der Implementierung von IoT-Lösungen spielen.
Wie denkt der Autor über die Balance zwischen Effizienz und Sicherheit in diesem Zusammenhang?

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