Home Unternehmen Transportmanagement – optimierte Steuerung und Überwachung von Warenströmen
Unsplash/Ali Mkumbwa

Transportmanagement – optimierte Steuerung und Überwachung von Warenströmen

von Maren Jannen

Im Kontext der Globalisierung und der Integration von Lieferketten über verschiedene Ländergrenzen hinweg haben internationale Transporte an Bedeutung gewonnen. Dabei stellt die Organisation von Warenbewegungen über große Entfernungen Unternehmen zunehmend vor logistische Herausforderungen: Um Kundenerwartungen zu erfüllen und Engpässe, Verzögerungen oder Ausfälle von Lieferungen zu vermeiden, ist eine präzise Planung und Abstimmung der zahlreichen Abläufe notwendig. Wir erklären, wie ein gut koordiniertes Transportmanagement nicht nur die Zuverlässigkeit von Unternehmen steigert, sondern auch die Kosten senken und Umweltauswirkungen minimieren kann.

Logistik im Wandel: Transportmanagement als Teil des SCM

Unternehmen sind gut beraten, ihre Logistik- und Transportstrategien kontinierlich zu verbessern und weiterzuentwickeln, um den sich ständig ändernden Anforderungen an internationale Warenströme gerecht werden zu können: Vor allem das Thema Nachhaltigkeit, verbunden mit dem Lieferkettengesetz oder der EU-Richtlinie CSRD, setzt dabei neue Maßstäbe und veranlasst Unternehmen dazu, ihre Lieferketten neu zu denken.

Die zunehmende Komplexität der Prozesse und die Koordination aller Lieferkettenbeteiligten erfordern eine genaue Einsicht in die Transportlogistik eines Unternehmens – die Bedeutung von Echtzeitmonitoring und integrativen Aspekten ist in den vergangenen Jahren noch einmal deutlich gestiegen. Als wichtiger Bestandteil des Supply Chain Managements (SCM) ist das Transportmanagement für die Steuerung und Optimierung des physischen Transports von Waren und Gütern zwischen den verschiedenen Knotenpunkten der Lieferkette verantwortlich. Doch was genau muss es angesichts des technischen Fortschritts leisten können, um mit der Welt im Wandel Schritt halten zu können?

Abstimmung verschiedener Prozesse:  Warenbewegungen nicht verwalten, sondern aktiv steuern

Routenoptimierung, Überwachung, Tracking – ein modernes Transportmanagement soll vor allem eines: Dafür sorgen, dass bestellte Waren und Güter sicher, pünktlich und nach Möglichkeit auch nachhaltig an ihrem Zielort eintreffen. Es geht jedoch nicht mehr nur darum, die Warenbewegungen von A nach B zu verwalten, sondern sie aktiv zu steuern, in andere Prozesse zu integrieren und stetig zu optimieren. Die Anforderungen an das Transportmanagements sind nicht zuletzt im Zuge der digitalen Transformation enorm gestiegen.

Als Herzstück der Lieferkette kann der Transport nicht mehr als singuläres Ereignis betrachtet werden: Er ist vielmehr Teil eines komplexen Versorgungsnetzwerkes, das sowohl Inbound- als auch Outbound-Prozesse umfasst. Diese kollaborativen Prozesse beinhalten beispielsweise wo und wie Waren verpackt werden, wer sie abholt, wann sie in welchem Lager eintreffen, und wie Ladekapazitäten voll ausgelastet werden können, um die Anzahl der Transporte zu minimieren. Alle für die Transportabläufen relevanten Informationen müssen von den aufeinanderfolgenden Lieferkettenakteuren ergänzt und fortgeschrieben werden, um diese aktiv steuern und gegebenenfalls an entsprechenden Stellen nachbessern zu können. Transparenz und Datenaustausch sind die Schlüsselelemente, um die Vereinbarkeit der verschiedenen Prozesswelten herzustellen. Häufig müssen dafür Silosysteme aufgebrochen und die IT-Architektur von Unternehmen neu ausgerichtet werden.

Mit Blick auf die gesamte Supply Chain ist ein effizientes Transportmanagement untrennbar verbunden mit:

Transportmanagement: Digitale Lösungen zur Steuerung physischer Waren

Das Transportmanagement wird als Teil des strategischen SCM zunehmend digitaler und kann verschiedene Technologien zur Prozessoptimierung einsetzen:

  • Geografische Informationssysteme (GIS), Routenplanungssoftware und Verkehrsmanagementsysteme dienen der Bestimmung der effizientesten und kostengünstigsten Routen. Um Lieferzeiten einhalten zu können und Umwege zu vermeiden, werden dabei verschiedene Faktoren wie Entfernung, Straßen- und Wetterverhältnisse, Verkehrslage und anvisierte Lieferzeiten berücksichtigt. Auch die Wahl des passenden Transportmodus werden in die Berechnung mit einbezogen: Soll die Ware per Schiff, Flugzeug, auf der Straße oder via Schiene verschickt werden? 
  • Mithilfe von GPS-Tracking-Technologien, Mobilfunk oder Telematiksystemen werden die Sendungen während des Transports kontinuierlich verfolgt und überwacht – Logistik-Verantwortliche werden im Back-End-System in Echtzeit darüber informiert, wo und in welchem Zustand sich die Ware gerade befindet, und können so zügig auf potenzielle Störungen oder Verzögerungen reagieren.
  • Die Verwendung von Tracking-Technologien ermöglicht es zudem, den Weg der Waren vom Ursprungsort bis zur Auslieferung beim Endkunden nachzuvollziehen und die Transparenz und Sicherheit entlang der Lieferkette zu steigern. Ein Pluspunkt: Damit die Endkund*innen ein hohes Service-Level erfahren, haben sie oftmals selbst Zugriff auf das Trackingsystem und können den Warentransport verfolgen – derart gläserne Prozesse steigern die Kundenzufriedenheit und stärken das Vertrauen zwischen den Vertragspartnern.
  • Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen können genutzt werden, um historische Daten auszuwerten, Trends und Muster zu identifizieren und bessere Vorhersagen über Verkehrsstaus, Lieferzeiten etc. zu treffen.
  • Durch den Einsatz von Cloud-Computing können Transportunternehmen ihre Daten und Anwendungen in einer sicheren, flexiblen und skalierbaren Umgebung speichern und verwalten. Cloudbasierte Lösungen bieten eine kosteneffiziente Möglichkeit, von verschiedenen Standorten aus auf wichtige Informationen zuzugreifen und erleichtern die Zusammenarbeit zwischend den Beteiligten.

Bei der Umstellung auf digitale Technologien kann externe Expertise zielführend und effizient sein: Logistikdienstleister wie Hermes International bietenspezialisierte, hochintegrative Plattformlösungen und unterstützen bei der Auswertung vorhandener Daten. Standorte, Routen, Kraftstoffverbrauch, Be- und Entladung der Transportmittel – entlang der Supply Chain werden Unmengen an Informationen produziert. Ein automatisiertes Dokumentenmanagement sorgt für eine übersichtliche Organisation und Verwaltung aller relevanten Dokumente und Dateien, spart Zeit und verbessert die Zusammenarbeit in der Transportlogistik. Verantwortliche können jederzeit prädiktiv und ad-hoc in Prozesse eingreifen und diese aktiv steuern.

Mehr Nachhaltigkeit durch ein optimiertes Transportmanagement

Nicht zuletzt kann das Transportmanagement einen bedeutenden Beitrag für die Nachhaltigkeitsbemühungen eines Unternehmens leisten und dabei deutlich Kosten sparen. Kürzere, optimierte Routen reduzieren den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen, während die Konsolidierung von Sendungen Leerfahrten vermeidet. Auch die Wahl umweltfreundlicherer Transportmittel trägt dazu bei, negative Auswirkungen auf die Natur zu verringern. Durch ein effizientes Ladungs- und Frachtmanagement kann die Kapazität von Fahrzeugen und Containern voll ausgelastet werden, was die Anzahl benötigter Transporte reduziert. Des Weiteren kontrollieren die Überwachung und Förderung von umweltbewusstem Fahrverhalten beispielsweise durch Geschwindigkeitsbegrenzungen sowie ein CO2-Tracking den Ausstoß von schädlichen Emissionen. Die Zusammenarbeit mit Lieferanten, die Nachhaltigkeitskriterien einhalten und umweltverträgliche Transportmethoden anbieten, unterstützt Unternehmen ebenfalls dabei, ihren ökologischen Fußabdruck sowie die Kosten für die Warenbewegungen zu reduzieren.

Fazit: Transportmanagement als Schlüssel zur optimierten Lieferkette

Eng verwoben mit vor- und nachgelagerten Prozessen, ist das Transportmanagement von entscheidender Bedeutung für eine reibungslose, wirtschaftliche und nachhaltige Logistik. Durch den Einsatz von digitalen Technologien können Routen optimiert, Kosten gespart und Umweltsbelastungen reduziert werden. Die verstärkte Datennutzung und steigende Transparenz machen Unternehmen schneller handlungsfähig bei der Identifikation potenzieller Störungen: Denn nur, wer die Fähigkeit besitzt, agil und flexibel auf neue gesetzliche Vorschriften und Marktbedingungen zu reagieren, bleibt wettbewerbs- und damit zukunftsfähig und kann sich als erfolgreiches Unternehmen in einem globalen Umfeld positionieren.

Ähnliche Beiträge

Schreiben Sie einen Kommentar

* Wenn Sie dieses Formular nutzen, stimmen Sie unseren Datenschutzbestimmungen zu.