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Der Weg zu Logistik 4.0 – „Wir treiben Big Data voran“

von Claus

Viele Wege führen zur vernetzen und transparenten Logistik 4.0. Hermes Germany entschied sich für die Nutzung von Big Data, um die geschäftlichen Abläufe zu optimieren. Wir sprachen mit Moritz Gborglah, Head of Global Operations bei Hermes Germany, über die Herausforderungen bei der laufenden Implementierung, die Erwartungen an die Technologie und den aktuellen Status quo.

Herr Gborglah, Sie waren von Beginn an in das Projekt „Big Data“ involviert, an welchem Punkt der Implementierung stehen Sie aktuell?

Moritz Gborglah: Wir befinden uns nach wie vor in der Startphase. Im Rahmen eines Kick-Off-Meetings wurde eine Projektgruppe aus internen und externen Teilnehmern gebildet. Gemeinsam treiben wir das Projekt „Big Data“ engagiert voran. Der nächste Schritt ist nun die Konkretisierung bzw. die Erprobung in der Praxis: Anhand von zwei unterschiedlichen Versandartikeln (ein saisonaler und ein Jahresartikel), wollen wir testweise Daten erheben, um daraus erste Prognosen zur künftigen Nachfrage abzuleiten.

Können Sie detaillierter auf die Zusammensetzung der Projektgruppe eingehen? Welches Knowhow bündeln Sie?

Moritz Gborglah: Gerne. Die Projektgruppe setzt sich zum einen aus Mitarbeitern der Hermes Germany zusammen, die sich bereits intensiv mit dem Thema Big Data und der Implementierung neuer Technologien auseinander gesetzt haben. Das sind beispielsweise Kollegen, die auf IT-Fragen spezialisiert sind oder mit ihrer Expertise aus den einzelnen Fachbereichen neue Impulse bei der Implementierung setzen. Zum anderen sind Mitarbeiter unseres Lagerdienstleisters COC Teil des Projektteams. Gemeinsam mit COC möchten wir erste Big Data-Anwendungen in der Praxis testen.

Moritz Gborglah, Head of Global Operations bei Hermes Germany

Wie wurde das „Projekt“ von den Kollegen angenommen? Gab es bereits erste Veränderungen oder Auswirkungen auf Ihren geschäftlichen Alltag?

Moritz Gborglah: Das Feedback auf das Projekt ist durchweg sehr positiv. Die Kollegen stehen möglichen Veränderungen und Neuerungen sehr offen gegenüber. Ich denke, man kann sagen, dass die gesamte Belegschaft der Hermes Germany geschlossen hinter der Implementierung von Big Data steht und diese als Chance zur Optimierung des täglichen Geschäfts wahrgenommen wird. Das ist immens wichtig. Projekte dieser Größenordnung können nur realisiert werden, wenn alle an einem Strang ziehen.

Da sich die Implementierung noch in der Startphase befindet, sind Veränderungen in der Praxis derzeit noch nicht direkt spürbar. Es hat jedoch bereits eine Sensibilisierung der Kollegen für das Thema Big Data stattgefunden. In den Köpfen kommt die Technologie immer mehr an, das ebnet natürlich den Weg für die spätere Anwendung im Arbeitsalltag.

Welche Herausforderungen sehen Sie im Hinblick auf die (weitere) Implementierung auf sich zukommen?

Moritz Gborglah: Ich denke, dass die Differenzierung der Daten eine Herausforderung sein wird. Also die Frage nach der Relevanz des erhobenen Datensatzes. Welches sind die relevanten Daten, um letztlich gewisse Vorhersagen treffen zu können? Die Klärung dieser Frage wird in Anbetracht der Vielfalt, der Menge und der Heterogenität unserer Daten spannend.

Auch die Vernetzung und die Etablierung sicherer Schnittstellen mit den Kunden und Lieferanten, wird vor dem Hintergrund einer nicht einheitlichen Informationsarchitektur und dem unterschiedlichen Grad der Vernetzung sicher nicht einfach.

Welche Abläufe will Hermes Germany mit Hilfe von Big Data optimieren?

Moritz Gborglah: In erster Linie möchten wir natürlich unser Tagesgeschäft optimieren. So wollen wir beispielsweise die Steuerung des Lagereingangprozesses verbessern oder die Personaleinsatzplanung in Lager und Büro vereinfachen. Insgesamt soll Big Data die Produktivität erhöhen und die Effizienz steigern.

Durch die gezielte Anwendung von Big Data hoffen wir aber natürlich auch auf die Optimierung des Forecastprozesses, um zum Beispiel Peaks frühzeitiger erkennen und vorausblickend Maßnahmen einleiten zu können. Dadurch können Engpässe in der Zukunft verhindert und Kapazitäten noch effektiver genutzt werden.

Wie profitieren Hermes Germany und Ihre Kunden von Big Data?

Moritz Gborglah: Wir als Logistikdienstleister profitieren natürlich durch die Produktivitätssteigerung in Lager und Büro sowie von der validen Steuerungsfunktion, sprich der verbesserten Prognosefähigkeit. Das davon auch unsere Kunden Betroffen sind, liegt auf der Hand. Unsere Kunden können sich künftig über eine verbesserte Servicequalität und die verbesserte Planbarkeit, auch bei Peaks, freuen.

 

Dies ist der letzte Teil einer dreiteiligen Serie zum Thema „Der Weg zu Logistik 4.0“. Es erschienen bereits Teil 1 „Nutzbringende Technologien identifizieren“ und Teil 2 zum Thema „Big Data im Supply Chain Management“.

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