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Der Weg zu Logistik 4.0 – Nutzbringende Technologien identifizieren

von Claus

Die Branche ist im Wandel: Logistik 4.0 ist das Schlagwort. Erreicht werden soll dieser Zustand einer umfänglich vernetzten und maximal transparenten Supply Chain durch den Einsatz diverser Technologien. Doch wie identifizieren Unternehmen zwischen all den Trends, die für sie relevanten? Hermes Germany stand genau vor dieser Frage. Wir haben das Unternehmen bei der Entscheidungsfindung begleitet. Dies ist Teil 1 einer dreiteiligen Serie zum Thema „Der Weg zur Logistik 4.0“.

Technologien für Logistik 4.0

Aktuell überschwemmen die Medien die Branche fast täglich mit neuen Buzzwords: Chatbots, Augmented Reality, Blockchain oder IoT sind nur einige der Trends, deren Implementation in der Logistikbranche aktuell hitzig diskutiert werden.

Für die einen sind sie die Heilsbringer auf dem Weg zu mehr Effizienz und Transparenz, für die anderen ist der Einsatz derartiger Technologien ein unberechenbares Wagnis. Einem Whitepaper des Consultingunternehmens Ehrhardt + Partner zur Folge, ist vielen Unternehmen nämlich nicht klar, welche Technologien für das eigene Unternehmen den größtmöglichen Nutzen bringen. „Unternehmen sollten grundsätzlich sorgfältig prüfen, welche Technologien für das eigene Unternehmen den größten wirtschaftlichen Nutzen bringen. Alles andere wäre kontraproduktiv und kostenintensiv“, sagt Ralf Boelicke, Abteilungsleiter Supply Chain Solutions bei Hermes Germany. Auch Hermes Germany wollte klären, wie Prozesse mithilfe neuer Technologien verbessert werden können und wie der eigene Weg zu Logistik 4.0 aussehen soll: Ein mehrstufiger Prozess, an dessen Anfang eine detaillierte Bestandsaufnahme stand.

Um die passenden Technologien für das eigene Unternehmen zu identifizieren, verschaffte sich Hermes Germany mithilfe eines ausführlichen Berichtes einen detaillierten Überblick über den aktuellen Status quo und die generellen Möglichkeiten verschiedener Technologien. Aufgabe des Berichtes war es, ein umfassendes Verständnis von Logistik 4.0 zu bekommen und herauszuarbeiten, wie diese im Fachbereich Supply Chain Solutions (SCS) umgesetzt werden kann.

„Natürlich befassen wir uns nicht zum ersten Mal mit diesen Technologien. Eine detaillierte Analyse, in der wir uns so tiefgehend mit den Trends auseinandersetzen und sie schließlich für alle Bereiche priorisieren ist jedoch neu“, erläutert Boelicke die Hintergründe.

Ist-Analyse: Diskussionsgrundlage schaffen

Nurzat Mambetova, Intern im Geschäftsbereich SCS, hatte die Möglichkeit, den Prozess mitzugestalten. In einem ersten Schritt verschaffte sie sich einen detaillierten Überblick über den Geschäftsbereich SCS. Ihre Aufgabe war es, einen umfangreichen Bericht zum Status quo zu erstellen. Dazu befragte sie einzelne Spezialisten aus jedem Fachbereich und bat um eine ausführliche Vorstellung der jeweiligen Aufgabengebiete und aktuellen Herausforderungen. So entstand ein detailliertes Bild, das eine fundierte Diskussionsgrundlage für den weiteren Entscheidungsprozess lieferte.

Trends identifizieren

In einem zweiten Schritt kam eine Expertenrunde, bestehend aus den jeweiligen Spezialisten der Fachbereiche, zusammen. Gemeinsam identifizierten sie 18 Trends bzw. Technologien, die für die Praxis von Hermes Germany besonders nutzwertig erschienen. Dazu gehörte neben der Blockchain-Technologie auch IoT, RFID und Big Data sowie Cloud Lösungen, Künstliche Intelligenz und Predictive Maintanence. Diese Buzzwords wurden im Folgenden mit Informationen gefüllt und auf die Anwendbarkeit und Nutzbarkeit im Unternehmen hin durchleuchtet. „Mein Ziel war es, die Begrifflichkeiten klar zu definieren, mögliche Anwendungsszenarien herauszuarbeiten und die Ergebnisse schließlich für die weitere Entscheidungsfindung aufzubereiten“, erklärt Mambetova.

Der Weg zur Logistik 4.0 - Trends identifizieren, Copyright der Grafik: Hermes Germany

Grafik: Ergebnis des Planning Pokers zur Wichtigkeit verschiedener Technologien für die Geschäftspraxis von Hermes Germany SCS.

Planning Poker: Relevanz filtern

Um die 18 Trends in ihrer Relevanz für die Praxis zu beurteilen, gab es ein weiteres Expertentreffen. Hier trafen sich die Spezialisten aus den jeweiligen Fachbereichen und „spielten“ Planning Poker, eine Methode zur Aufwandsschätzung in Projekten, welche hier in abgewandelter Form zur Relevanzschätzung eingesetzt wurde. „Zuerst habe ich den Trend bzw. die jeweilige Technologie ausführlich vorgestellt. Eventuell aufkommende Fragen wurden geklärt, bevor jeder Teilnehmer verdeckt seine „Relevanzpunkte“ vergeben konnte“, erläutert Mambetova das Verfahren.

Im Planning Poker-Meeting ist es gelungen, die einzelnen Trends im Hinblick auf die Relevanz für den Geschäftsbereich SCS zu bewerten. Die Trends, mit den höchsten Punktwerten wurden im weiteren Verlauf des anstehenden Veränderungsprozesses berücksichtigt. Am relevantesten befanden die Experten Big Data, gefolgt von digitalen Plattformen und Internet der Dienste (IoS) sowie Business Intelligence (BI).

Big Data

Nachdem die Experten die wichtigsten Trends für Hermes Germany SCS identifiziert hatten, entschied man sich für die weitere Arbeit zunächst auf eine Technologie zu fokussieren, um deren großes Potential noch stärker als bisher ausschöpfen zu können: Big Data.

„Big Data wurde von den Experten der unterschiedlichen Fachbereiche als am relevantesten für unsere Praxis eingestuft. Daher haben wir uns entschieden, Zukunftsszenarien auszuarbeiten, wie Big Data unsere Prozesse positiv und gewinnbringend beeinflussen kann“, sagt Boelicke.

 

Lesen Sie im zweiten Teil unserer Serie „Der Weg zur Logistik 4.0“, welche Anwendungsszenarien es für Big Data in der Logistik gibt und wie eine Gap-Analyse hilft die Lücke zwischen Ist- und Soll-Zustand zu schließen. Den Abschluss macht ein Interview mit Ralf Boelicke, Abteilungsleiter Supply Chain Solutions bei Hermes Germany, zur Frage der Integration von Big Data in den Unternehmensalltag und deren Effekte auf die internen Prozesse.

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