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Von Sialkot in Pakistan in die Welt: Die Logistik hinter dem Export chirurgischer Produkte

Globale Lieferketten

von Maren Jannen

Sialkot in Pakistan ist ein wichtiger Akteur auf dem Weltmarkt für Medinizinprodukte und exportiert in zahlreiche Länder. Bei vielen medizinischen Einrichtungen und Fachleuten hat sich die Stadt inzwischen einen Namen als zuverlässiger Lieferant gemacht. Doch bis die chirurgischen Instrumente an ihrem Zielort zum Einsatz kommen können, müssen sie über viele Ländergrenzen hinweg transportiert werden. Hermes International unterstützt seine Kunden bei dem Export dieser wichtigen Gesundheitsgüter und pflegt eine strategische Partnerschaft mit dem lokalen Logistikdienstleister WWG. Durch die Kombination von lokalem und internationalen Logistik-Know-how und intermodale Transportmöglichkeiten sorgen unsere beiden Unternehmen für eine reibungslose und effiziente Lieferkette von Sialkot in die ganze Welt. Tariq Jehanzeb, Branch-Manager bei WWG, gibt Einblicke in die Arbeit vor Ort und verrät, was speziell für die Handelsroute nach Deutschland geplant ist.

Chirurgische Instrumente aus Sialkot: Kompetenz trifft auf Qualität

Sialkot ist eine Industriestadt in der Provinz Punjab und liegt im Nordosten von Pakistan, nahe der Grenze zu Indien. Hier werden seit mehr als hundert Jahren medizinische Geräte, Instrumente und Implantate sowie dentale Ausrüstung hergestellt, die in Krankenhäusern und chirurgischen Einrichtungen auf der ganzen Welt verwendet werden. Der Grundstein dafür wurde gelegt, als einst britische Ärzte ihr chirurgisches Equipment von den kompetenten Arbeitern in Sialkot reparieren ließen. Inzwischen werden in der pakistanischen Stadt Instrumente der Klasse I und II produziert. Diese unterliegen strengen Qualitätskontrollen entsprechend internationaler Zertifizierungsstandards. Von Sialkot aus werden die wichtigen Güter dann weltweit exportiert, um zur Gesundheitsversorgung beizutragen und die Nachfrage zahlreicher Länder abzudecken.

Hermes International vor Ort in Sialkot
Mitarbeiter von Hermes International waren kürzlich vor Ort in Sialkot.

Präzision beim Transport chirurgischer Güter – mit lokalen Partnern in Sialkot

Die jährlichen Exporte chirurgischer Produkte aus Sialkot belaufen sich auf etwa 180 Millionen US-Dollar. 80 Prozent der Instrumente gehen in die USA, ins Vereinte Königreich sowie nach Deutschland, Frankreich, Italien, Dubai, Japan und in die Niederlande. Doch wie werden diese empfindlichen Güter über Ländergrenzen hinweg bewegt, damit sie unversehrt und pünktlich ihren Zielort erreichen? Für einen reibunglosen Warentransport sorgt unter anderem die World Wide Group (WWG) in Pakistan, mit der Hermes International kooperiert. Als General Sales Agent für 17 internationale Flughäfen ist WWG die führende und am besten vernetzte Organisation in der lokalen Logistikbranche und verfügt über mehr als 50 Jahre Erfahrung am Markt.

Auch in Sialkot betreibt der local hero WWG ein eigenes Office und ist damit direkt vor Ort lokalisiert. Ein Spezialtruck sorgt dafür, dass die Logistik und der Transport der chirurgischen Produkte mit Präzision und der benötigten Geschwindigkeit abgewickelt werden.

Darüber hinaus verfügt WWG über umfassende Erfahrung und Expertise in der Zollabwicklung, was den reibungslosen und zügigen Export der Waren weiterhin erleichtert. Maßgeschneiderte Transportlösungen kombiniert mit geballtem Know-how gewährleisten, dass die medizinischen Lieferungen zeitnah und in einwandfreiem Zustand ihren Zielort erreichen.

Wir haben Tariq Jehanzeb, Branch-Manager bei WWG gefragt, was bei dem Transport chirurgischer Produkte beachtet werden sollte:

Auf welche Weise profitieren europäische Unternehmen von der Zusammenarbeit mit WWG als lokalem Partner in Sialkot?

Tariq Jehanzeb: Die meisten Fabriken in Sialkot sind sehr kleine Betriebe: Sie bevorzugen einen persönlichen Umgang mit den Spediteuren – die meiste Kommunikation erfolgt in Pakistan noch immer über Telefonanrufe, Dokumente werden per Boten versandt oder bei persönlichen Treffen übergeben. Durch unser eigenes Büro im Zentrum von Sialkot sind wir eng mit den Fabriken verbunden, sie werden von unserem Team regelmäßig besucht. Wir verstehen den lokalen Ansatz der kleinen Betriebe, daher stammt auch das Personal unserer Niederlassung zu 100 Prozent aus Sialkot. So können wir eine reibungslose Abstimmung und nahtlose Synchronisation mit unseren Kunden gewährleisten.

Welche besonderen organisatorischen und logistischen Herausforderungen gibt es bei dem Transport von chirurgischen Produkten aus Pakistan? Und wie werden sie von WWG gemeistert?

Tariq Jehanzeb: Die Nachfrage nach chirurgischer Ausrüstung verläuft nicht linear. Lieferanten ziehen es deshalb vor, in sehr kleinen Mengen zu versenden – manchmal umfasst eine Sendung nur 30 bis 50 Kilogramm. Für kleinere Gewichtsklassen müssen die Lieferanten niedrigere Luftfrachttarife zahlen, doch die Bearbeitung ist teuer, was sich etwa mit der Abholung und Dokumentation begründen lässt. Als Spediteur zieht es WWG daher vor, kleinere Mengen von verschiedenen Lieferanten zu kombinieren und sie durch Konsolidierung in größere Sendungen umzuwandeln. Die Auswirkungen auf die Frachtraten, Bearbeitungsgebühren und die gesamte Logistik wird auf die Lieferanten übertragen, die dadurch von den Vorteilen einer größeren Sendung profitieren. Darüber hinaus bietet WWG auch die Selbstabholung von chirurgischen Sendungen an, was ebenfalls dazu beiträgt, die Abholkosten sehr niedrig zu halten.

Sialkot und Stuttgart verzeichnen eine besonders hohe Anzahl an Frachttransaktionen für chirurgische Güter. Was plant WWG speziell für diese Handelsroute?

Tariq Jehanzeb: Das Konzept sieht mindestens drei Konsolidierungen pro Woche zwischen Sialkot und Stuttgart vor. Unser eigener LKW ist bereits an sechs Tagen pro Woche im Einsatz, um in Sialkot chirurgisches Material abzuholen – die Abholkosten dafür sind in den Luftfrachtkosten enthalten. Kleinere Sendungen, die zusammengefasst werden können, werden anschließend zu einer großen Sendung konsolidiert. Auf diese Weise können auch kleinere Mengen oder sogar einzelne Kartons kurzfristig nach Deutschland verschickt werden. Kunden profitieren dabei von den Frachtsätzen für den Versand von großen Sendungen – und genießen wettbewerbsfähige Preise.

Herr Jehanzeb, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Strategische Zusammenarbeit mit verschiedenen local heros in Asien

Hermes International unterstützt seine Kunden dabei, unabhängiger von einzelnen Beschaffungsmärkten und Produzenten zu werden und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Zur Diversifizierung von globalen Lieferketten werden daher auch strategische Partnerschaften mit lokalen Dienstleistern in anderen asiatischen Ländern gepflegt:

 

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