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SCM-Studie: Resilienz der Supply Chain in der Krise

von Claus

Laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey haben 90 Prozent der befragten Supply Chain Manager*innen während der Corona-Krise in die Widerstandsfähigkeit ihrer Lieferketten investiert. Doch reagierten die Unternehmen mit kurzfristig wirksamen Ad-hoc-Lösungen, anstatt langfristige Maßnahmen zu etablieren – so eines der zentralen Studienergebnisse.

Supply Chain Riskmanagement rückt in den Fokus

Die Pandemie hat Logistikverantwortliche weltweit vor immense Herausforderungen gestellt: Die Widerstandsfähigkeit globalisierter Lieferketten – hochkomplex, kostenoptimiert und bis in das letzte Detail verzahnt – war vielerorts nicht in ausreichendem Maße gegeben und ein ganzheitliches Supply Chain Risikomanagement (SCRM) häufig nicht vorhanden. In der Folge kam es bei der breiten Mehrheit der Unternehmen zu massiven Disruptionen der Supply Chain – bis hin zu Lieferengpässen. Es galt, schnell zu reagieren, um Prozesse innerhalb der Lieferkette und damit die eigene Lieferfähigkeit aufrechtzuerhalten.

Die Unternehmensberatung McKinsey befragte für eine Vergleichsstudie nun weltweit über 70 Supply Chain Manager*innen führender Unternehmen zu ihren Krisenmaßnahmen. Demnach rückte das Thema Risikoprävention in den Fokus der Verantwortlichen: 95 Prozent der Befragten gaben an, über formelle Prozesse für das Risikomanagement in der Lieferkette zu verfügen. Weitere 59 Prozent der Unternehmen haben darüber hinaus innerhalb der letzten 12 Monaten neue Verfahren für das Risikomanagement innerhalb ihrer Lieferkette eingeführt. Damit bestätigt McKinsey die Ergebnisse vorangegangener Studien, die bereits 2021 die Relevanz eines fundierten SCRM als Teil eines ganzheitlichen Supply Chain Managements identifiziert hatten.

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Erfolgsfaktoren Nearshoring und Regionalisierung der Lieferkette

Doch welche Maßnahmen haben die befragten Unternehmen konkret ergriffen, um die Resilienz ihrer Supply Chain zu erhöhen? Der Umfrage zu Folge investierten neun von zehn der Befragten (92 Prozent) in die Widerstandsfähigkeit ihrer Lieferketten. Hierbei zeichnen sich jedoch branchenspezifische Unterschiede ab: Während die Gesundheitsbranche konsequent langfristige Maßnahmen wie Nearshoring und Regionalisierung der Zulieferer einführte, setzten Verantwortliche anderer Branchen vielfach auf Adhoc-Maßnahmen wie beispielsweise die Erhöhung der Lagerbestände. Diese kurzfristig wirksamen Maßnahmen führten allerdings nicht zu einer erhöhten Resilienz gegenüber zukünftigen Störungen, so die Studienmacher*innen. „Für Unternehmen bleibt das Nearshoring der Lieferanten mittel- bis langfristig ein Schlüsselfaktor, um ihre Krisenfestigkeit zu erhöhen“, sagt McKinsey-Partner Knut Alicke.

Technologien im Supply Chain Management

Acht von zehn Unternehmen haben laut der Umfrage zudem in digitale Supply-Chain-Technologien investiert – ein weiterer zentraler Erfolgsfaktor für die Erhöhung der Resilienz innerhalb der Lieferkette. Eine erfolgreiche Supply Chain Planung ist demnach eng mit dem Einsatz digitaler Tools, insbesondere fortgeschrittener Analysen wie etwa Echtzeit-Monitoring oder auf künstlicher Intelligenz basierender Analytik, verbunden. Erfolgreiche Unternehmen gaben mit 2,5-mal höherer Wahrscheinlichkeit an, dass sie bereits über fortschrittliche Analysefunktionen verfügten. In der Folge gaben 71 Prozent der Unternehmen, die während der Pandemie Schwierigkeiten bei der Verwaltung ihrer Supply Chain hatten, an den Einsatz fortschrittlicher Analysetools zu verstärken.

Resilienz in der Supply Chain: SCRM und die Nutzung digitaler Technologien

Die aktuelle Studie bestätigt einmal mehr den Wert eines fundierten Supply Chain Riskmanagements sowie einer digitalisierten Lieferkette für eine effiziente und resiliente Supply Chain Planung – insbesondere in Krisenzeiten. Die Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister, wie Hermes International, kann hier sinnvoll sein und Unternehmen zum nötigen Knowhow verhelfen. Denn Fachkräfte, die Verantwortliche bei der Implementation von Risikomanagement oder Analyse-Tools unterstützen, sind laut der McKinsey-Studie schon jetzt Mangelware.

 

Weitere Ergebnisse der Vergleichsstudie können Sie in englischer Sprache hier kostenfrei einsehen.

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