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Studie: Digitalisierung und Offshoring für resiliente Lieferketten

Digitale Transformation

von Maren Jannen

Im Zuge des technologischen Wandels und globaler Herausforderungen müssen viele Unternehmen Produktionsabläufe überdenken und ihre Lieferketten neu ausrichten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Digitalisierung, Automatisierung, Cybersecurity – laut der Studie „Smart Manufacturing Survey“ des IT-Unternehmens Avanade stehen für diesen Transformationsprozess viele Themen auf die Agenda der befragten Unternehmen. Wir haben die spannendsten Ergebnisse für Sie zusammengefasst.

Geopolitische Spannungen, Ressourcen-Knappheit und gesetzliche Änderungen: Supply-Chain-Verantwortliche sehen sich aktuell verschiedenen Disruptionen ausgesetzt und müssen Strategien entwickeln, um ihrer Lieferkette widerstandsfähig zu gestalten. Doch welche Maßnahmen genau planen die Unternehmen als Reaktion auf diese Herausforderungen? Und auf welche digitalen Technologien setzen sie, um die Auswirkungen der Risiken zu minimieren und eine operative Stabilität sicherzustellen? Für eine Studie zu diesen und weiteren Fragestellungen hat Avanade in Zusammenarbeit mit Statista 450 deutsche Unternehmen aus den Branchen Maschinenbau, Konsumgüter, Informationstechnologie, Automotive und verarbeitendes Gewerbe befragt.

Umfrage zeigt: Viele Unternehmen planen, Teile ihrer Produktion ins Ausland zu verlagern

Als weltumspannende Systeme verbinden Lieferketten eine Vielzahl von logistischen Prozessen, Lieferanten, Herstellern und Händlern hinweg: Neun von zehn der befragten Unternehmen (90 Prozent) geben an, Waren oder Dienstleistungen über ausländische Zulieferer zu beziehen. Doch damit nicht genug: 60 Prozent, und damit mehr als jedes zweite befragte Unternehmen, planen nun auch Teile ihrer eigenen Produktion ins Ausland zu verlagern. Als wichtigste Offshore-Ziele werden west- und osteuropäische Länder genannt (jeweils 30 Prozent), gefolgt von Asien mit 18 Prozent und den USA und Kanada mit 16 Prozent.

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Die geplante Verlagerung von Produktionskapazitäten ins Ausland spiegelt die Strategie vieler Unternehmen wider, von den Vorteilen internationaler Beschaffung und Produktion zu profitieren – sei es durch Kosteneinsparungen oder den Zugang zu spezialisierten Fertigungskompetenzen. Diese Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit, globale Chancen und Risiken in der Lieferkette sorgfältig zu analysieren und geeignete Maßnahmen zur Absicherung und Optimierung der Supply-Chain-Performance zu entwickeln. Doch wie können die komplexen Anforderungen, die mit internationalen, mehrstufigen Lieferketten einhergehen, bewältigt werden?

Prozessoptimierung: Mehrheit der Unternehmen setzt auf Digitalisierung

Um die vielschichtigen Strukturen der grenzüberschreitenden Produktion besser koordinieren und managen zu können, planen die befragten Verantwortlichen den Einsatz von digitalen Innovationen: Der Erhebung zufolge wollen 92 Prozent der Unternehmen ihre Prozesse und Abläufe mithilfe von Technologien optimieren. Dafür sind auch Investitionen vorgesehen: Mit 49 Prozent steht Cloud Computing an erster Stelle für fest eingeplante zukünftige Ausgaben. Weiteres erfolgsversprechendes Potenzial sehen die Studienteilnehmer in der Implementierung von Internet of Things (IoT) oder Big Data (beide 32 Prozent).

Die hohe Zustimmung unter den Befragten zeigt, dass die Branche erkannt hat, wie wie zielführend es sein kann,  den Herausforderungen der Globalisierung und der volatilen Weltmärkte mit zunehmender Digitalisierung zu begegnen: Der Einsatz smarter Technologien ermöglicht mehr Sichtbarkeit, Kontrolle und Anspassungsfähigkeit der Geschäftsprozesse.

Cybersecurity gewinnt an Relevanz

Mit der zunehmenden Digitalisierung wächst auch die Bedeutung von IT-Sicherheit: Werden vertrauliche Echtzeit-Informationen zwischen verschiedenen Lieferkettenpartnern ausgetauscht, steigt die Gefahr von Cyberangriffen. Fast acht von zehn Befragten (79 Prozent) bewerten daher das Thema „Cybersecurity“ als sehr relevant für ihre Prozesse und Abläufe. Während sich die Mehrheit der Unternehmen in diesem Bereich schon mindestens „gut aufgestellt“ sieht (63 Prozent), planen 41 Prozent der Studienteilnehmer, in den kommenden 24 Monaten in den Ausbau der IT-Sicherheitsinfrastruktur zu investieren. Dies ist auch im Hinblick auf die wandlungsfähige Cyberwelt wichtig: Angreifende entwickeln ständig neue Methoden, um sich Zugang zu Unternehmensdaten zu verschaffen.

Studie zeigt dynamische Entwicklung der Lieferketten

Die Ergebnisse der Avanade-Studie veranschaulichen, wie dynamisch sich die globale Lieferkettenlandschaft entwickelt. Mit dem wachsenden Trend zur Verlagerung von Produktionskapazitäten ins Ausland erkennen Unternehmen die Chancen, die sich aus der internationalen Beschaffung und Produktion ergeben, stehen aber auch vor neuen Herausforderungen. Der verstärkte oder geplante Einsatz von fortschrittlichen Technologien zur Bewältigung dieser Herausforderungen zeigt, dass die digitale Transformation der Lieferketten kontinuierlich voranschreitet und in Zukunft auch noch weiter zunehmen wird. Für Unternehmen gilt es, eine ausgewogene Strategie umzusetzen, in dessen Rahmen die Vorteile der Digitalisierung genutzt und gleichzeitig die IT-Sicherheitsaspekte nicht vernachlässigt werden.

Weitere Ergebnisse der Studie „Smart Manufacturing Survey“ von Avanade können Sie hier kostenlos lesen.

 

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