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Die digitale Supply Chain – Vorteile und Herausforderungen im SCM

von Maren Jannen

Geprägt von den Disruptionen der VUCA-Welt (Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity) gewinnen digitale Technologien für das Supply Chain Management (SCM) zunehmend an Bedeutung. Viele Unternehmen stellen sich strategisch neu auf: Themen wie Nachhaltigkeit und Risikomanagement rücken vermehrt in den Fokus. Transparenz und eine detaillierte Datenübersicht bilden dabei die Grundlage für fundierte Entscheidungen und optimierte Arbeitsprozesse. Erfahren Sie hier, inwiefern die Digitalisierung zur Stärkung der Lieferkette beiträgt und welchen Herausforderungen sich Unternehmen dabei stellen müssen.

Die neue Supply Chain ist komplex und digital

Die digitale Transformation hat auch die Lieferketten verändert: Ein strategisches Supply Chain Management unterstützt Unternehmen mit zahlreichen technischen Lösungen dabei, ihre zunehmend komplexere Logistik zu optimieren. Innovative Tools greifen auf Echtzeitdaten zu und bieten die Möglichkeit, Prozesse zu automatisieren, Abläufe zu beschleunigen und Fehler zu reduzieren. Laut dem 18. Hermes-Barometer zum Thema „Trends im Supply Chain Management“ hat ein Großteil der befragten deutschen Unternehmen die Bedeutung der Digitalisierung für die Lieferkette bereits erkannt und stimmt zu, dass digitale Technologien einen erheblichen Einfluss auf die Resilienz der Lieferkette haben.

Die digitale Supply Chain umfasst verschiedene Aspekte, zum Beispiel:

  • Transport- und Logistikmanagement: Mit dem Einsatz von Telematik, GPS-Tracking, automatisierter Frachtabwicklung und Routenoptimierung können Unternehmen Transportprozesse verbessern, Lieferzeiten verkürzen, Energie und Kosten sparen. Durch die präzise Koordination werden Sendungen gebündelt und Leerfahrten vermieden.
  • Beschaffung und Lieferantenmanagement: Beschaffungsprozesse werden durch die Nutzung von E-Procurement, elektronischer Rechnungsstellung und digitaler Lieferantenkommunikation rationalisiert, zentralisiert und überwacht. Das ermöglicht genaue Bedarfsprognosen, sodass die benötigte Menge an Produkten auch zur richtigen Zeit verfügbar ist.
  • Produktion und Fertigung: Automatisierungstechnologien, Robotik sowie das Internet of Things (IoT) machen Abläufe transparent, ermöglichen Echtzeit-Statustracking und sorgen für optimierte beschleunigte Prozesse.
  • Planung und Risikomanagement: Datenanalyse, KI und maschinelles Lernen sammeln Informationen aus verschiedenen Quellen und erstellen daraus Analysen und genaue Prognosen – Unternehmen profitieren von optimierten Produktions- und Beschaffungsplänen. Auch das frühzeitige Identifizieren potenzieller Störungen und Risiken wird durch digitale Technologien gefördert.
  • Lagermanagement: Bestände im Lager können mit Barcode- oder RFID-Technologien, Echtzeitdaten und automatisierten Lagerverwaltungssystemen (LVS) besser organisiert und Durchlaufzeiten somit reduziert werden. Spezielle Software steuert und optimiert sämtliche Prozesse der Warehousing Solutions, gibt Bestellungen weiter und liefert Analysen für datenbasierte Entscheidungsfindungen.

Diese Technologien unterstützen die intelligente Lieferkette

Die Anforderungen der volatilen Märkte ändern sich teilweise rasant: Mit digitalen Technologien zur Unterstützung der Optimierungs- und Anpassungsprozesse fällt es Unternehmen leichter, wettbewerbsfähig zu bleiben. Neben SCM-Software und dem Internet of Things, das die Vernetzung von physischen Geräten und Sensoren ermöglicht, spielt auch die Blockchain eine wichtige Rolle bei digitalen Lieferketten: Sensible Daten sind hier durch kryptografische Techniken und Verschlüsselungen gut gegen Fälschungen und Manipulationen geschützt.

Künstliche Intelligenz wiederum kann große Mengen von Daten analysieren, Muster erkennen und Prognosen erstellen. Im SCM wird KI etwa zur Bestandsplanung, Routenoptimierung und Automatisierung von Prozessen eingesetzt. Cloud Computing schafft den ortsunabhängigen Zugriff auf die nötige Infrastruktur und bildet eine Schnittstelle zwischen Geräten, Technologie und Datenanalyse. Auch sind ERP-Systeme, Sensortechnologien und RFID effektive Steuerungstools, die durch eine einfache, intuitive Handhabung für alle Lieferpartner leicht anwendbar sind.

Digitale Supply Chains – die Vorteile für Unternehmen

Lieferketten sind komplexe Netzwerke, in denen oft zahlreiche Unternehmen weltweit verflochten sind. Doch wer genau gehört zum Lieferantennetzwerk, wie arbeiten die einzelnen Akteure, wo lauern Risiken und wo sind nicht alle Optimierungsmöglichkeiten ausgeschöpft? Ein individuell konzipiertes, digital gesteuertes und damit hochtransparentes Supply Chain Management dient als Präzisionswerkzeug, von dem Unternehmen vielfach profitieren:

  • Transparenz: Der digitale Austausch aller relevanten Daten entlang einer Lieferkette sowie die Einsicht in die Analyse verbessert die Kommunikation und schafft Vertrauen zwischen den beteiligten Akteuren. Durch das Echtzeitmonitoring und Statustracking können Unternehmen zudem genau verfolgen, welche Ware sich wo befindet und damit schneller auf Verzögerungen oder Unterbrechungen reagieren.
  • Effizienz: Die Automatisierung von Prozessen führt zu einer schnelleren und präziseren Abwicklung der Arbeitsschritte und verkürzt Durchlaufzeiten. Optimal koordinierte Abläufe auch im Transport- oder Beschaffungsmanagement erhöhen die Wirtschaftlichkeit in Bezug auf zeitliche, personelle und finanzielle Ressourcen.
  • Agilität und Flexibilität: Unternehmen müssen schnell auf veränderte Marktbedingungen oder Kundenanforderungen reagieren können, auch außerhalb von Krisenzeiten. Ein SCM, das durch Segmentierungsstrategien auf individuelle Gegebenheiten zugeschnitten ist, identifiziert den Handlungsbedarf umgehend durch digitale Plattformlösungen, Monitoring und Echtzeitkommunikation.
  • Nachhaltigkeit: Immer mehr Unternehmen und Verbraucher*innen möchten wissen, wo Produkte herkommen und wie sie hergestellt wurden. Auch gesetzliche Vorschriften wie die neue EU-Richtlinie CSRD verpflichten dazu, bestimmte Informationen über Nachhaltigkeitsbemühungen offenzulegen. All dies erfordert anspruchsvolle Veränderungen, die durch digitale Technologien unterstützt und auch sichtbar werden.

Eine starke Lieferkette widersteht Disruptionen durch Datenanalyse, ein ganzheitliches Risikomanagement und strategische Maßnahmen. Daher stärkt der Einsatz von digitalen Technologien auch die Resilienz einer Supply Chain.

Digitale Supply Chain: Herausforderungen mit fachlicher Expertise meistern

Mit den Chancen einer digitalen Lieferkette gehen auch einige Herausforderungen einher, die es zu meistern gilt. Der Transformationsprozess umfasst eine Vielzahl von komplexen Systemen, Plattformen und Technologien, die integriert werden müssen, damit alle Elemente reibungslos und synchron miteinander arbeiten können. Für die Interoperabilität und Standardisierung ist es hilfreich, strategische Schnittstellen zu entwickeln, um eine nahtlose Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Lieferkettenpartnern zu ermöglichen. Dabei muss sichergestellt werden, dass sensible Daten vor Cyberangriffen geschützt sind: Unternehmen sollten die IT-Sicherheit von Anfang an mitdenken.

Auch müssen die Mitarbeitenden in der Lage sein, die neuen Technologien zu nutzen, datengetriebene Entscheidungen zu treffen und sich an veränderte Prozesse anzupassen. Um die erforderlichen Fähigkeiten zu erlangen, sind ein umfassendes Change Management samt Schulungen und kontinuierlichem Kompetenzaufbau von entscheidender Bedeutung. Logistikexperten wie Hermes International unterstützen diese Prozesse mit der Bereitstellung digitaler Angebote und begleiten Unternehmen auf dem Weg zu einer verbesserten Zusammenarbeit und mehr Transparenz entlang der Supply Chain. In einem kontinuierlichen Prozess der Weiterentwicklung stellt sich Hermes International dafür noch zukunftsfähiger auf und hebt seine Supply Chain Solutions auf ein neues Level. Denn: Digitale Lieferketten tragen maßgeblich dazu bei, dass Unternehmen Kosten senken und die Effizienz steigern können – Transparenz schafft dabei Vertrauen und stärkt langfristig die Kundenbeziehungen.

 

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