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Logistik 4.0: Supply Chain Management im Wandel

von Claus

Die Anforderungen an das Supply Chain Management haben sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert: Die Nutzung neuer Technologien sowie die transparente und in Echtzeit nachverfolgbare Lieferkette werden State of the Art. Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben möchten, sind dazu angehalten ihre Lieferkette an dieses Umfeld anzupassen.

Dank der Globalisierung umspannen moderne Lieferketten den gesamten Globus, die Produktlebenszyklen werden kürzer, die Ansprüche der Kunden an die Versandgeschwindigkeit höher und statt der Serienfertigung geht der Trend zur Losgröße 1. Es ist ein gewaltiger Umbruch, der Supply Chain Manager in den vergangenen Jahren zu immer neuen Lösungen motivierte.

Druck auf die Supply Chains nimmt zu

Durch die globalen Veränderungen der Lieferketten stehen Unternehmen unter großem Druck. Das bestätigen auch 52 Prozent der für das 10. Hermes-Barometer befragten Logistikentscheider. Sie sagen, dass die Anforderungen zur Optimierung der Supply Chain stark gestiegen seien. Mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen (78 Prozent) gehen in der Folge einem systematischen und übergreifenden Ansatz zur Optimierung ihrer Supply Chain nach.

Doch in der Praxis arbeiten viele Unternehmen noch in alten Strukturen: Statt per Cloud in Echtzeit mit den Lieferkettenpartnern zu kommunizieren, werden Excellisten gepflegt – die Möglichkeiten des modernen SCMs werden noch nicht genutzt. „Unsere Erfahrung zeigt, dass teilweise große Lücken bestehen – zwischen dem Anspruch, mit der Digitalisierung Schritt zu halten und gleichzeitig Kunden sowie Partner auf diesem Weg mitzunehmen“, sagt Ralf Boelicke, Head of Department Solution Design bei Hermes International, einem Geschäftsbereich von Hermes Germany.

Vernetzte Kommunikation

Bild: Hermes Germany - SCS

Ralf Boelicke, Head of Department Solution Design bei Hermes International.

Die Schaffung einer vernetzten Kommunikationsarchitektur zwischen den Lieferkettenpartnern ist ein wichtiger Schritt zur Optimierung der SC und in Hinblick auf die Realisierung von Logistik 4.0. Das scheinen auch immer mehr Unternehmen zu verstehen. „Aus unserer Praxis wissen wir, dass beispielsweise die Nutzung von Cloud-Lösungen für eine akteurübergreifende Supply Chain-Kommunikation zunimmt. Derartige Systeme erlauben die transparente Übermittlung von Daten und Dokumenten in Echtzeit, unabhängig von z.B. den jeweiligen IT-Systemen der Partner“, so Boelicke.

Eine transparente Kommunikation ist jedoch nicht nur zwischen den Lieferkettenpartnern zukunftsweisend. Auch innerhalb eines Unternehmens sollte offen und transparent kommuniziert werden. Es gilt altes Silodenken aufzubrechen und die Supply Chain ganzheitlich zu betrachten: Alle an der Lieferkette direkt beteiligten Abteilungen sollten ein gemeinsames, definiertes Ziel verfolgen. Die Schaffung neuer Verantwortlichkeiten kann diesen Prozess unterstützen.

Neue Planungsmethoden und Technologien nutzen

Um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden und für die nötige Agilität in der Supply Chain zu sorgen, setzen Unternehmen zunehmend auf ein bedarfsorientiertes Supply Chain Management. Mit Hilfe der nachfragegesteuerten Materialbedarfsplanung (Demand-Driven Material Requirements Planning, kurz DDMRP) können Unternehmen schneller auf sich ändernde Bedingungen regieren und reduzieren nebenbei die Kosten. Mithilfe des DDMRP-Ansatzes ist eine sehr gute Lieferfähigkeit bei gleichzeitig kurzen Durchlaufzeiten möglich. (Weiterführende Informationen zum DDMRP-Ansatz finden Sie hier.)

Aber auch die Nutzung neuer Technologien kann die Komplexität und die Unsicherheit innerhalb der Lieferkette reduzieren. Bei Hermes Germany beobachten interne Experten die Entwicklung auf dem Gebiet: Sie analysieren permanent, welche Technologien für den Logistikdienstleister künftig zielführend sein und Mehrwerte generieren können. „Konkret nutzen wir sehr erfolgreich Big Data, um Mengenforecasts genauer zu prognostizieren und die Ressourcenplanung in den einzelnen Niederlassungen zu verbessern“, erklärt Boelicke.

Logistik 4.0: Supply Chain der Zukunft

Mit der Einführung und der flächendeckenden Umsetzung des neuen Mobilfunkstandards 5G wird sich die Entwicklung zur Logistik 4.0 noch einmal beschleunigen. Mithilfe von 5G lassen sich die unzähligen Daten einer Supply Chain künftig noch besser nutzen. Denn KI- und IoT- Anwendungen benötigen einen uneingeschränkten Datentransfer, um ihr Potential voll ausschöpfen zu können.

Die Zukunft des SCM ist digital. Doch genau an diesem Punkt müssen zahlreiche Unternehmen nachbessern, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Experten glauben, dass viele Unternehmen sich für weiterentwickelt halten, als sie es tatsächlich sind. „Wir erleben häufig, dass mit einfachen Mitteln und einem extrem hohen manuellen Aufwand gearbeitet wird. Wenn wir dann von vollautomatisierten IT-Systemen reden, die einen hohen Digitalisierungsgrad voraussetzen, stoßen wir auf sehr gemischte Reaktionen“, bestätigt Boelicke.

Vor diesem Hintergrund sind die Abfrage des Status Quo und die Erarbeitung einer Strategie für die Realisierung der „Supply Chain der Zukunft“ sinnvolle Schritte, um eventuell vorhandenes Optimierungspotential aufzudecken. Unternehmen, die ihre Supply Chain zukunftsfähig aufstellen möchten, sollten ihre Prozesse auf den Prüfstand stellen und unter Umständen alte Strukturen überwinden, um sich langfristige Wettbewerbsvorteile zu sichern. Dienstleister wie Hermes International stehen ihren Kunden dabei vollumfänglich zur Seite.

 

Das 10. Hermes-Barometer zum Thema „Optimierungsbedarf in der Supply Chain“ können Sie kostenfrei hier herunterladen.

 

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