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Supply Chain Management: Diese Trends bestimmen das Jahr 2022

von Claus

Die Ansprüche an moderne Lieferketten wachsen stetig: Anhaltende Herausforderungen durch Produktionsengpässe, Lieferverzögerungen und Containerstaus haben den Optimierungsdruck auf Logistikverantwortliche weltweit zusätzlich erhöht. Wir sagen Ihnen, welche Transformationsvorhaben Sie im Jahr 2022 dennoch forcieren sollten, um Ihre Lieferkette zukunftssicher aufzustellen.

Digitalisierung der Supply Chain

Die Pandemie hat den ohnehin anhaltenden Trend zur Digitalisierung und Technologisierung der Supply Chain verschärft. In einer aktuellen Studie des Softwarespezialisten INFORM gaben 54 Prozent der 190 befragten Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen SCM und Logistik an, dass die Pandemie eine Beschleunigung der Digitalisierungsbemühungen bewirkt hat.

Die INFORM-Studie bestätigt damit das Bild des 14. Hermes-Barometers zum digitalen Wandel im Supply Chain Management: 80 Prozent der 200 befragten Logistikverantwortlichen waren hier der Meinung, dass Unternehmen in die Digitalisierung ihrer Lieferkette investieren sollten, um sich künftig besser vom Wettbewerb abzuheben. Damit Unternehmen den Anschluss nicht verlieren und die eigene Wettbewerbsfähigkeit langfristig erhalten, sind sie gut beraten, beschleunigt an der Digitalisierung ihrer Prozesse zu arbeiten.

Künstliche Intelligenz, Big Data und Co: Technologien in der Lieferkette

Die Zukunft des Supply Chain Managements ist digital. Damit einher geht die Nutzung innovativer Technologien, um die Lieferkette effizient, kostenschonend und nachhaltig zu managen. Das belegen auch Zahlen des 13. Hermes-Barometers zur „Transparenz in der Supply Chain“: So stimmten 75 Prozent der 200 befragten Logistikverantwortlichen der Aussage zu, dass digitale Technologien von entscheidender Bedeutung seien, um bei künftigen Krisen über eine widerstandsfähige Lieferkette zu verfügen.

Unternehmen sollten die Technologienutzung als strategisches Mittel sehen, um die Transparenz und die Resilienz in der Supply Chain zu erhöhen. Moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz oder Cloud-Computig rücken in den Fokus und werden das SCM im Jahr 2022 weiter prägen. Dass dieser Wandel in den Organisationen bereits begonnen hat, spiegelt sich in der Technologienutzung wider, die im Vergleich zum Jahr 2017 signifikant zugenommen hat. Besonders häufig ist laut des 13. Hermes-Barometers die Anwendung bewährter Technologien und Methoden. So sind besonders häufig der elektronische Datenaustausch (EDI: 65 Prozent), Portale und Plattformen (55 Prozent) sowie ERP-Systeme (47 Prozent) im Einsatz. Die Cloud-Nutzung deutlich hingegen deutlich zugenommen, zudem finden künstliche intelligente Anwendungen und die Blockchain zunehmend den Weg in die Praxis.

Die Lücke zwischen Unternehmen, die neue Technologien einsetzen und Unternehmen mit traditionell organisierten Prozessen, wird zunehmend größer. Um sich auch künftig erfolgreich am Markt zu platzieren, sind Entscheider*innen vor die Aufgabe gestellt, sich aktuell über technologische Entwicklungen zu informieren und zu prüfen, welche Technologien zur Optimierung ihrer Supply Chain sinnvoll sind – und wie sich diese erfolgreich implementieren lassen.

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Transparenz in der Supply Chain

Durch die Nutzung digitaler Technologien lassen sich die ohnehin entstehenden Daten gewinnbringend nutzen, um z.B. die Transparenz innerhalb der Supply Chain zu erhöhen und Optimierungspotential sowie Kostentreiber zu identifizieren. So können gesammelte Daten beispielsweise über Schnittstellen automatisiert in eine SCM-Software integriert und dort inhaltlich sowie optisch aufbereitet werden.

Mit der Digitalisierung der Supply Chain geht daher häufig auch eine erhöhte Transparenz logistischer Prozesse einher. Und diese ist dringend nötig, um den wachsenden Anforderungen sowie den aktuellen Herausforderungen im SCM adäquat begegnen zu können. Knapp die Hälfte der für das 13. Hermes-Barometer befragten Logistikverantwortlichen (47 Prozent) gab an, dass eine transparente Lieferkette durch die Corona-Pandemie eine deutlich größere Bedeutung bekommen hat.

Unternehmen, die bereits über eine transparente Supply Chain verfügen und die damit einhergehenden Potentiale nutzen sind klar im Vorteil. Demgegenüber sollten Unternehmen, deren Lieferketten aktuell noch wenig digitalisiert und vernetzt sind und deren Transparenz in der Folge bisher kaum ausgeprägt ist, zeitnah tätig werden, um den Anschluss an die Konkurrenz nicht zu verlieren.

Erfolgsfaktor Resilienz und Risikomanagement in der Lieferkette

COVID-19 hat gezeigt, wie schnell und flexibel Unternehmen Risiken abwehren und sich auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen müssen, um handlungs- und wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Supply Chain Riskmanagement (SCRM) hat vor diesem Hintergrund an Relevanz gewonnen. Denn die Risiken für globale Lieferketten sind vielfältig und damit auch die Gründe, um die eigene Lieferkette krisenfest auszugestalten.

Auch 2022 wird es darum gehen, sich agil auf eine veränderte Nachfrage, Supply Chain-Unterbrechungen oder Lieferengpässe einzustellen. Hier zahlt sich ein fundiertes Supply Chain Risk Management aus, dass die Lieferfähigkeit sichert und über die künftige Positionierung am Markt entscheidet. Unternehmen, die aktuell noch keinen ganzheitlichen SCRM-Ansatz verfolgen, sind gut beraten vorhandene Risiken zu identifizieren, ein SCRM zu implementieren und feste Notfallmaßnahmen zu etablieren.

Nachhaltigkeit in der Lieferkette fördern

Auch nachhaltiges Wirtschaften wird im Jahr 2022 einen echten Wettbewerbsfaktor darstellen. Denn der Einfluss von Konsument*innen auf das SCM wächst unaufhaltsam. Selbst Lieferkettenakteur*innen, die auf den ersten Blick keine Berührungspunkte mit Endkund*innen haben, werden zum Beispiel durch den Wunsch nach Nachhaltigkeit oder den lückenlosen Herkunftsnachweis in die Pflicht genommen – auch von Gesetzes wegen.

Kaufentscheidungen werden anhand dieser Aspekte getroffen und der Druck, die Konsument*innenbedürfnisse zu befriedigen, wird die Lieferkette hinaufgereicht. Logistikentscheidende stehen hier gleich in mehreren Bereichen vor großen Herausforderungen: Einerseits ist das nachhaltige Wirtschaften im Hinblick auf Verpackungen, Transportmittel und -wege ein Thema für das SCM. Andererseits wächst der Anspruch an die Transparenz aller Prozesse, bis hin zum lückenlosen Nachweis der Herkunft einzelner Komponenten und Waren.

Das Lieferkettengesetz, das Unternehmen auch für Menschenrechtsverstöße ihrer Lieferant*innen haftbar macht, wird die Notwendigkeit zur nachhaltigen Ausgestaltung der Supply Chain weiter steigern. Unternehmen sind daher gut beraten, eine Neuausrichtung ihrer Prozesse einzuleiten.

Gamechanger Transparenz & Digitalisierung in der Supply Chain

Am Ende läuft es auf eines hinaus: Eine transparente Lieferkette. Eine transparente Supply Chain wird im Jahr 2022 daher mehr denn je zu einem nicht unterschätzbaren Wettbewerbsfaktor: Sei es, zur nachhaltigen Ausgestaltung der Supply Chain oder für die Identifikation und Absicherung von Risiken innerhalb des Liefernetzwerkes. Ermöglicht wird diese Transparenz durch die Digitalisierung und damit verbunden die Nutzung innovativer Technologien innerhalb der Lieferkette.

Um den Anschluss nicht zu verlieren, sollten Unternehmen ihre logistischen Prozesse kritisch auf Möglichkeiten zur Optimierung prüfen und identifiziertes Potential heben. Damit das gelingt, gilt es auch im Jahr 2022 auf das Zusammenspiel einer definierten Strategie, umfassendem Know-how und dem gezielten Einsatz neuer Technologien zu setzen.

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Das gesamte Hermes-Barometer zur „Transparenz in der Supply Chain“ können Sie kostenfrei hier kostenfrei herunterladen.

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